Oasen über der Stadt

Lieber Grün als Grau: Dachgärten und -begrünungen optimal anlegen und genießen

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Kein Lärm, keine Abgase, keine grauen Fassaden - dafür Pflanzen, Bäume und ein grünes Wohnumfeld, davon träumt so mancher Stadtbewohner. Steigt man aufs Dach und nutzt das bebaute Grundstück doppelt, kann das Realität werden. Vor allem in den vergangenen Jahren ist die Beliebtheit von Dachgärten enorm gestiegen. Immer mehr Eigenheim- und Hausbesitzer holen mit dem Grün auf dem Dach die Natur zurück in die Stadt und verbessern die Wohnqualität für sich und ihre Mieter. Der Wert der Immobilie steigt und das Stadtbild wird aufgewertet. Triste Flachdächer verwandeln sich in ansprechende, biologisch und ökologisch wertvolle Flächen.

Grundsätzlich werden extensive und die intensive Dachbegrünungen unterschieden. Landschaftsgärtner Max Hohenschläger erklärt: "Im Grunde können fast alle Flachdächer begrünt werden. Allerdings richtet sich die Bauweise und auch die Bepflanzungsform nach der jeweiligen Statik und dem Neigungswinkel des Daches. Die extensive Dachbegrünung ist vor allem für Flachdächer, Carports oder auch Garagendächer geeignet, die eine Neigung haben oder aufgrund ihrer Statik nicht begehbar und somit nicht als Aufenthaltsort nutzbar sind. Mit dieser Begrünungsform lassen sich selbst Steildächer bepflanzen. Dabei gilt: Je steiler das Dach, umso kleinwüchsiger müssen die Pflanzen sein, beispielsweise Sedum, Moose, Kräuter oder niedrig wachsende Gräser." Außerdem sollten die Pflanzen anspruchslos, anpassungs- und regenerationsfähig sein. Idealerweise kommen sie mit wenig Wasser aus und sind frostunempfindlich. Auf Farbe muss man bei einer extensiven Begrünung nicht verzichten. Es gibt viele für karge Verhältnisse geeignete blühende Pflanzen, wie beispielsweise das kleine Seifenkraut oder der purpurblühende Feldthymian.

Die begehbare Variante ist die sogenannte intensive Dachbegrünung. Sie ähnelt in vielem einem ebenerdigen Garten und lässt sich ebenso individuell gestalten. Eine sorgfältige Pflanzenauswahl ist jedoch auch hier ratsam, denn ein Dach ist nicht nur ein außergewöhnlicher Standort für einen Garten. Wind und Wetter verlangen den Pflanzen einiges ab. Neben der Anlage von Sitzflächen, Staudenbeeten sowie Sträuchern und Rasen lassen sich selbst kleine Bäume und Teiche in eine intensive Dachbegrünung integrieren.

Einige Dächer eignen sich zwar nicht für einen kompletten Dachgarten, bieten aber die Möglichkeit, eine Dachterrasse anzulegen. Mit Kübelpflanzen und Blumenkästen lässt sich trotzdem ein einladender Rückzugsort gestalten. BGL/imp

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