Erdbestattung
Bei der traditionellen Erdbestattung wird der Verstorbene in einem Sarg dem Erdreich beigesetzt. Bei der Trauerfeier wird dem Verstorbenen ein Totenhemd oder seine Lieblingskleidung angelegt. Wenn der Wunsch besteht, die Zeremonie bei geöffnetem Sarg zu vollziehen, um direkt Abschied nehmen zu können, wird der Verstorbene geschminkt ,um ihn nicht zu lieblos aussehen zu lassen.
Bei der Grabform ist zu unterscheiden:
Einzelgrab - Hierbei handelt es sich um ein Grab für eine Person.
Familiengrab - Hier kann die Größe des Grabes gewählt werden, falls mehrere Personen nebeneinander bestattet werden sollen. Diese Grabvariante ist in der Regel kostenaufwendiger als das Einzelgrab.
Rasengrab - Rasengräber werden nicht auf allen Friedhöfen angeboten. Man kann Gräber nebeneinander erwerben, wobei der Grabstein ebenerdig gelegt wird. Dies ist eine kostengünstige Variante, da die Grabpflege entfällt.
Feuerbestattung
Der Verstorbene wird in einem Sarg im Krematorium verbrannt. Dieses Verfahren dauert etwa 60 bis 90 Minuten. Liegt kein ausdrücklicher, schriftlicher Wunsch des Verstorbenen vor, so müssen die Angehörigen eine Feuerbestattung aufgrund von Schadstoffbelastungen beantragen. Wie bei der Erdbestattung wird der Verstorbene vorher gewaschen, gekämmt und wenn der Wunsch besteht, geschminkt. Nach der Einäscherung folgt die Beisetzung in einer Urne.
Auch hier ist bei der Grabform zu unterscheiden:
Aschegemeinschaftsgräber - Die Asche wird ohne eigenen Grabstein auf einem Rasen oder einer Wiese verstreut. Die Grabpflege erfolgt durch die Friedhofsverwaltung. Das Nutzungsrecht beträgt ca. 20 Jahre.
Urnengemeinschaftsgräber - Hierbei wird die Asche in einer Urne auf einem Rasenfeld beerdigt.
Urnenreihengrab - Eine zugewiesene Grabstelle für etwa 20 Jahre, die Grabpflege wird von Angehörigen übernommen.
Urnenwahlgrab - Eine teurere Variante, das Grab wird gewählt und kann als Familiengrab genutzt werden, demnach besteht auch ein verlängerbares Nutzungsrecht.
Urnenwahlgrab ("Kolumbarium") - Bis zu vier Urnen werden in einer Wand beigesetzt und mit einer Gedenktafel versehen, auch hier besteht ein Nutzungsrecht von ca. 20 Jahren
Seebestattung
Die Vorbereitungen laufen wie bei der Feuerbestattung ab, danach wird die Asche in eine Seeurne gefüllt, welche sich im Wasser komplett auflöst. Die Asche wird entweder in Begleitung Angehöriger (10-12 Personen) oder ohne Trauernde auf hoher See beigesetzt. Die Kosten sind zunächst teuer als bei einer klassischen Bestattung, später entfallen jedoch Kosten wie für die Grabpflege.
Baumbestattung
Die Baumbestattung findet im Wald statt. Die Urne wird zu den Wurzeln eines verstorbenen Baumes beigesetzt.
Aschestreuwiesen
Beim diesem Verfahren wird die Asche auf einer Wiesenfläche ohne Grabmale ausgestreut, somit ist die Bestattung anonym. Diese Wiese darf nicht betreten werden. Diese Bestattungsform soll das gefühl geben, dass der Verstorbene an die Natur zurückgegeben wird.
Je nach Friedhof werden die Namen auf einer Tafel angebracht oder nicht. Diese Beisetzung ist in der Regel preiswerter als die Erd- oder Urnenbestattung.
Alternative Bestattungsformen
Bei der Diamantbestattung wird ein Teil der Asche ins Ausland überführt und innerhalb mehrerer Monate durch chemisch-physikalische Prozesse zu einem synthetischen Diamanten gepresst. Der andere Teil der Asche kann beigesetzt werden. Die anfallenden Kosten beginnen ab ca. 5000 Euro.
Bei der Weltraumbestattung wird ein kleiner Teil der Asche (ca. sieben Gramm) in eine Mikrourne gefüllt und mithilfe einer Rakete in eine niedrige Erdumlaufbahn befördert. Diese verglüht nach ca. 10 Jahren.
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