Keine Widerspruchslösung Bereitschaft zur Organspende noch mehr stärken

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Der Autor behauptet erneut fälschlich, auch ich wolle „durchsetzen, dass alle Bürger in Deutschland automatisch Organspender sind – außer, wenn sie dem widersprechen“. Eine unwahre Behauptung wird auch durch Wiederholen nicht wahr. Tatsache ist: Eine (doppelte) Widerspruchslösung lehne ich ab!

Vielmehr unterstütze ich den fraktionsübergreifenden Gesetzentwurf zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende. Wir wollen damit die Organspende nach dem Tod als eine bewusste und freiwillige Entscheidung beibehalten und stärken, die weder erzwungen werden darf noch von der Gesellschaft erwartet werden kann.

Wie wir das erreichen möchten: Ein Online-Register ermöglicht eine stets widerrufbare Entscheidung; wir gewährleisten verbindliche Information, bessere Aufklärung und Beratung und fördern die regelmäßige Auseinandersetzung mit der Organspende.

Ausweis bleibt erhalten

Bürger sollen hierfür zukünftig bei einem Besuch einer Ausweisstelle Informationsmaterialien erhalten und aktiv auf Beratungsmöglichkeiten hingewiesen werden. Jeder kann sich vor Ort in den Ausweisstellen oder jederzeit online in das Register eintragen. Die Entscheidung kann jederzeit eigenständig geändert werden. Darüber hinaus sollen Hausärzte ihre Patienten über die Organspende beraten. Der Organspendeausweis bleibt in bekannter Form erhalten.

Das A und O für die Spendenbereitschaft ist das Vertrauen in das Transplantationswesen. Deshalb möchten wir die Debatte verantwortungsvoll und im Sinne der betroffenen Menschen führen. Ich bin überzeugt, dass wir durch die Stärkung einer selbstbestimmten Entscheidung das Vertrauen und die Akzeptanz in das „System Organspende“ stärken werden. Die Organspende ist ein Akt gelebter Solidarität.

Michael Meister

CDU-Bundestagsabgeordneter

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