Stadtentwicklung Das Prinzip Hoffnung spielt eine große Rolle

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Wie ich aus der Stellungnahme der Rathausspitze zu laufenden Großprojekten – speziell zum Haus am Markt – entnehme, spielt das Prinzip Hoffnung für den Erfolg eine große Rolle. Das kann aber keine Basis für Millionenentscheidungen sein.

Die großen Bauprojekte Bürgerhaussanierung und Neubau Haus am Markt werden vom Magistrat respektive der MEGB nicht mit einem klaren und nachvollziehbaren wirtschaftlich belastbaren Konzept geplant und entschieden.

Bei dem Projekt Bürgerhaus laufen die Kosten dramatisch aus dem Ruder, kein Plan, wie das Geld wieder reinkommen soll. Mit dem Projekt Haus am Markt laufen wir in das nächste Dilemma. Die Devise ist hier: Erstmal abreißen und neu bauen, dann sehen wir weiter.

Zur Not werden Schulden gemacht

Ginge es um das eigene Geld, würde sicher verantwortungsbewusster gehandelt. Eine solche Vorgehensweise kann der Bürger, der mit seinem Geld sorgfältig umgehen muss, nicht verstehen und sich auch nicht leisten.

Kurzum: Eine Planung und Durchführung eines Projektes ohne klaren „Return on Invest“ (Kapitalrendite) kann sich nur derjenige leisten, der ungehemmt auf die Steuergelder der Bürger und der Gewerbetreibenden zugreifen kann. Zur Not, wenn die Mittel nicht reichen, werden Schulden gemacht und die Steuern erhöht. Die Folgen tragen dann nachkommende Generationen.

Würden die verantwortlichen Personen in der freien Wirtschaft mit dem Geld der Anteilseigner derart umgehen, wären sie längst von ihren Pflichten entbunden worden.

Der beim Bauvorhaben Haus am Markt zu erwartende Schwerlastverkehr in der Bahnhofstraße und auf und um den Marktplatz wird mit Sicherheit den dortigen Gewerbetreibenden das Geschäft erschweren und zu Umsatzeinbußen führen. Wie der von der Stadt so hoch gelobte Wochenmarkt dies überstehen soll, ist mehr als fraglich.

Jürgen Beck

Bensheim

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Alessandro Peduto
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