Haus am Markt Der Marktplatz darf nicht bebaut werden

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Bensheimer Bürger bauen ein Haus mitten auf dem Marktplatz, eine Bausünde! Sie können sich nicht vorstellen, wie der Platz ohne Haus wirkt. Sie beschließen deshalb den Abriss des Hauses und Neubau eines Sarkophargs, in dem die Belebung des Marktplatzes begraben liegt.

Es folgt der Abriss des Hauses. Der Bürgermeister zieht die Reißleine und macht dem Treiben seiner Koalitionäre ein Ende. Die Bürger erleben ein Aha-Effekt, Koalitionäre tragen ihren Denkzettel nach Hause.

Im Denkzettel des Bürgermeisters steht geschrieben: „Die Zeit ist vorbei, wo wir große Projekte im Parlament einfach so durchwinken konnten.“ Bürgerforum ist angesagt, der Marktplatz ist jetzt offen für eine Entwicklung in die Zukunft. Die Entscheidung des Bürgermeisters kann man nicht genug würdigen.

Im Vorfeld gründeten sich in letzter Verzweiflung die „Mutbürger“, die die uninteressierten Bürger noch wachrütteln wollten. Ich selber stand mit ihnen an der Ecke des Marktplatzes, um Unterschriften zu sammeln. Es war Markttag und Hunderte gingen vorbei. Ich fragte: „Wollen Sie, dass dieses Haus abgerissen wird?“ „Keine Meinung“, „die machen ja doch, was sie wollen“, „ich gebe keine Unterschrift“, aufgesetztes Grinsen – das waren die Reaktionen.

Die „Mutbürger“ starteten eine Demo, an der sich nur 30 Bürger beteiligten. Es hätten 3000 sein müssen! Dieser Vorgang sagt alles aus über die Geisteshaltung der Bensheimer Bürger, bezüglich Gestaltung ihres Stadtzentrums.

Auch die gewählten Koalitionäre sind nur der verlängerte Arm dieser Geisteshaltung.

Beiträge für das Bürgerforum

Steiler Anstieg zur Kirche in einen halbkreisförmigen Treppenaufgang mit vorgelagerter Freifläche für Open-Air-Veranstaltungen ausbauen. (Amphitheater, wie schon von einem Leserbriefschreiber vorgeschlagen, siehe Treppen in Rom und Paris). „Vogel der Nacht“ hätte bei Regen in die Kirche umziehen können. Die Kirche wiederum würde eine Belebung erfahren – Freiluftgottesdienste.

Der Marktplatz darf nicht bebaut werden, er ist schon heute für Feste zu klein. Eine Toilette gehört in die Peripherie des Platzes.

Der Marktplatz ist rechts und links mit Gastronomie und anderen Angeboten zu bestücken. Das Café Extrablatt ist oben rechts durch Zubau zu positionieren. Es sollte in enger Anbindung mit dem Amphitheater stehen. Besucher der Café-Terrasse sind gleichzeitig Besucher von Veranstaltungen.

Eine Fußgängerbrücke hinter der Kirche zur Anbindung Stadtpark und Kirchberghäuschen würde den Marktplatz beleben. Kann die bestehende Überbrückung mit den Nutzern verhandelt werden?

Hartmut Labschies

Alsbach-Hähnlein