Jugendpflege Die Argumente für das Aus des JUZ sind zynisch

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Leserbrief zu „FDP und CDU streichen Mittel für Jugendzentrum“, BA vom 1. Februar

Wie treffend für das „Aus“ der Jugendpflege: Das Titelbild des Bergsträßer Anzeigers vom 1. Februar zeigte den Abriss des Jugendzentrums.

Wie zynisch sind die Argumente: Die Jugendpflege sei eine „freiwillige Aufgabe“ der Stadt und um die Jugendlichen mögen sich die Vereine kümmern. Hat sich irgendeiner der Politiker mal mit der Frage befasst, wie gut das Angebot der Vereine bei den Jugendlichen ankommt oder vielleicht mal in die letzte Shell-Jugendstudie reingelesen und gesehen, was die Jugendlichen von heute interessiert? Um junge Familien und deren Kinder mag man sich kümmern, aber wenn aus Kindern Jugendliche werden…

Wie armselig und billig ist das Argument der Kosten: Beim Neujahrsempfang der Stadt haben wir erfahren, dass unsere Pro-Kopf-Verschuldung von gut 800 auf rund 1300 Euro ansteigt, weil man rund vier Millionen Euro unter anderem für den Kita-Neubau und die B 3-Erneuerung benötigt. Zur Information: Die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung der hessischen Bürger liegt bei rund 9000 Euro.

Wenn man etwa 40 000 Euro für die Jugendpflege veranschlagt, dann würde sich unsere Pro-Kopf-Verschuldung um sage und schreibe fünf Euro auf 1305 Euro erhöhen. Das ist offensichtlich ein so gewaltiger Betrag, dass ein Stadtverordneter tatsächlich meint, die Kommune könne sich mit Blick auf die zunehmende Verschuldung der Stadt das Jugendzentrum nicht mehr leisten.

Ich glaube, die Kosten der Kita sind von allen akzeptiert – aber treiben uns die Kosten für die Jugendpflege in den Ruin? Liebe Politiker: Meint ihr das wirklich ernst oder habt ihr noch echte Argumente (für die Jugendlichen)?

Franz Lang

Zwingenberg