Felsenmeer Die Hälfte der Kosten könnte eingespart werden

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Toilettenbau am Felsenmeer:

Die Luxus-Toilette am Felsenmeer, die 225 000 Euro kosten soll, soll in den nächsten vier Wochen am Felsenmeer aufgebaut werden. Auch wenn die Gemeinde einen Zuschuss durch die Europäische Union in Höhe von 132 500 Euro erhält, bleiben immer noch 92 500 Euro an Kosten für die Gemeinde übrig.

Es wäre so einfach gewesen, am Informationszentrum einen Container oder einen Anbau mit den Maßen 12 auf fünf Meter herzustellen, der in der Mitte mit einer Wand abgeteilt wird. Dort könnten auf der einen Seite zwei Damen-Toiletten mit allem, was dazu gehört, eingerichtet werden. Auf der anderen Seite wäre Platz für ein WC, zwei Urinale und die weitere Einrichtung.

Eine Diskussion über die kostenlose Benutzung der Urinale ist nutzlos, weil hier im Jahr nicht einmal ein Kubikmeter Wasser verbraucht werden wird. Die Toiletten könnte jeder mit ein wenig Toilettenpapier und zur Verfügung gestelltem Desinfektionsmittel reinigen.

Dafür müssten keine Tausende von Euro sinnlos ausgegeben werden. In keinem Freizeitpark in ganz Deutschland, die täglich von mehreren Tausenden Menschen aufgesucht werden, befindet sich so eine Luxus-Toilette wie am Felsenmeer auf Kosten der Steuerzahler. Zu verantworten haben das die Gemeinderäte.

Zwei Stunden lang gerechnet

Für die Reinigung der Anlage könnte man eine Fachkraft auf 450-Euro-Basis einstellen, die täglich eine Stunde lang reinigt und die Behälter wieder auffüllt sowie abends die Türen abschließt und morgens wieder öffnet.

Ich habe mich zwei Stunden lang damit beschäftigt, auszurechnen, auf welche Kosten ein Anbau oder ein Container käme. Die gesamte Einrichtung, so wie oben vorgeschlagen, würde zirka 25 000 Euro kosten. Container oder Anbau würden nochmals 15 000 bis 20 000 Euro kosten. Somit könnte man mehr als die Hälfte der Steuergelder einsparen.

Man könnte auch noch eine Dachschräge mit einer Photovoltaik-Anlage belegen. Damit könnte man das Informationszentrum und auch die Toilettenanlage kostenlos mit Strom versorgen. Da eine solche Anlage in diesem Jahr noch mit 45 Prozent der Kosten bezuschusst wird, kann man eine bessere und sinnvollere Investition nicht machen.

Noch ein Wort zu den Kosten: Je höher die ausfallen, desto besser ist es für den Planer, der ja mindestens zehn Prozent Provision erhält.

Durch einen Anbau an das Informationsgebäude könnte viel Geld gespart werden, weil sich Wasser, Strom und Kanalisation direkt am Haus befinden. Mich würde einmal interessieren, wie die zuständigen Planer und die Befürworter dieser Anlage auf mehr als doppelt so hohe Ausgaben kommen. Nico Goder, ein Mann vom Fach, hatte in seinem Leserbrief vom 12. August auf diese überteuerte Anlage aufmerksam gemacht. Wie recht er hat.

Werner Degenhardt

Gadernheim