Hemsberg Ein malerisches Fleckchen Erde ist in Gefahr

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"Millionen-Investition am Hemsberg", BA vom 4. November

Warum beschleicht uns so ein mulmiges Gefühl beim Lesen dieses Artikels? Gegen eine Flurbereinigung zur Erleichterung der Winzerarbeiten ist doch nichts zu sagen.

Weshalb also die Befürchtungen? Weil in letzter Zeit in Bensheim Gebäude genehmigt wurden, die beim Betrachter doch viel mehr als ein Stirnrunzeln bewirken.

Beispiele: Die Bebauung des Euler-Geländes macht aus der Friedhofstraße eine Häuserschlucht. Oder der überdimensionierte kantige Wohnklotz an der Heidelberger Straße gegenüber dem Seniorenheim, der die stattlichen Villen und Wohnhäuser links und rechts in den Schatten stellt.

Bollwerk an der Wormser Straße

Auch das unmittelbar an der Wormser Straße stehende Bollwerk des neuen Supermarkts gehört in diese Kategorie zweifelhafter Bensheimer Brachial-Bauwerke. Und wenn dann im BA am 3. November zu lesen ist, dass die neue Bebauung des Meerbach-Sportplatzes nach Aussage eines Teilnehmers bei der Bürger-Info "den Charme einer renovierten US-Kaserne" besitzt, dann lässt das wahrlich nichts Gutes ahnen.

Kein Vertrauen mehr

Dieselben Vertreter der Stadt Bensheim, die diese Bausünden genehmigt haben, versichern uns jetzt mit schönen Worten, dass der Hemsberg "nicht in seinem Charakter verändert werden" soll. Und: "Es wird alles so hergerichtet, wie es ökologisch zu sein hat." Oder: "Heute steht der Erhalt der Kulturlandschaft im Vordergrund." Wenn man dann aber in dem Artikel liest: "In der Nähe des Hemsbergturms soll es einen Wendehammer geben", dann wird aus dem mulmigen Gefühl schon eher Entsetzen.

Der Hemsbergturm ist ringsum von Wald umgeben, aus welchem Grund sollen die "größeren Fahrzeuge" der Winzer auf verbreiterten Wegen bis zum Turm hochfahren?

Nein, Vertrauen in die schönen Worte der Bauplaner von Bensheim haben wir nicht mehr. Ein "malerisches Fleckchen Erde" ist in akuter Gefahr.

Birgit Franzmann-Geihs

und Dr. Kurt Geihs,

Bensheim

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