Russlandfahrt Empörung über Reisebericht ist fehl am Platz

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Leserbrief „Erinnerung an die sowjetischen Opfer fehlt“, BA vom 8. Oktober

Im Leserbeitrag vom 8. Oktober wird ein Fehlen der Erinnerung an die sowjetischen Opfer des Weltkrieges und fehlender Dank an die Befreier vom Nationalsozialismus in einem Bericht über eine Russlandreise vom 28. September („Auf den Spuren der russischen Seele“) beklagt. Außerdem wird Empörung über eine angeblich einseitige Darstellung von massenhafter Vernichtung von sowjetischen Menschenleben zum Ausdruck gebracht.

Es sollte bekannt sein, dass der BdV eine Vereinigung gerade solcher Deutschen ist, die engagiert gegen das Vergessen der schrecklichen Folgen des Krieges in allen betroffenen Ländern eintreten und die sich für Völkerverständigung, Versöhnung und zukunftsorientiertes friedliches Zusammenleben einsetzen. Eine Reise durch Städte und Landschaften in Russland, auf der neben Erfahrungen in Kultur und Geschichte vor allem menschliche Brücken und beiderseits bereichernde Begegnungen stattfinden, ist dafür ein sehr geeigneter Beitrag.

Die Schilderung von einigen Reiseerlebnissen in einem Zeitungsartikel muss nicht gleichzeitig die Abhandlung der bekannten Kriegsschuldgegebenheiten enthalten. Solche Kritik und Empörung über den Reisebericht ist daher fehl am Platze. Zu anderen Gelegenheiten wurden in angemessener Weise natürlich auch sowjetische Soldatenfriedhöfe besucht.

Erwähnt sei noch, dass der Titel „Auf den Spuren der russischen Seele“ von der Redaktion der Zeitung eigenständig so als passend empfunden und formuliert wurde. Er wurde nicht vom BdV vorgegeben. Wir wagen zu hoffen, dass die Bewertung des Artikels damit nun auch versöhnlich beendet sein kann.

Horst Krassin

Brigitte Sattler

Bensheim