Gymnasium für Lorsch In Riesenschulen geht der einzelne Schüler unter

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Die Diskussion um ein Gymnasium in Lorsch ist schon 15 Jahre alt, aber jetzt durch die Erstellung eines neuen Schulentwicklungsplanes wieder neu entbrannt. Ein Argument, aus meiner Sicht das Wichtigste, scheint mir bei der Diskussion jedoch zu kurz zu kommen, nämlich das Wohl der Kinder.

Als ehemalige Pädagogische Leiterin einer kooperativen Gesamtschule möchte ich deshalb den Schwerpunkt auf den pädagogischen Aspekt legen und insbesondere auf das Wohl der Kinder, die die Schule schließlich besuchen werden. Für mich macht es absolut keinen Sinn, die bestehenden Gymnasien an der Bergstraße weiter zu vergrößern, wie von den dortigen Schulleitern empfohlen. Damit schafft man unübersichtliche, aus pädagogischer Sicht nicht akzeptable Mammutschulen, die den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen nach individueller Förderung entgegenstehen.

Es gibt genügend Zuwachs

Die Schüler gehen in einer solchen unübersichtlichen Schülerzahl mit ihren Problemen und Sorgen unter! Eine überschaubare Schule, in der der einzelne Schüler wahrgenommen wird und auch mit Namen bekannt ist, entspricht viel mehr den Bedürfnissen von Kindern in der Zeit des Heranwachsens. Die bestehenden Gymnasien an der Bergstraße haben genügend Zuwachspotential durch ihre eigenen ausgewiesenen neuen Baugebiete, zudem sind sie gerade mit hohem Kosten aufwändig saniert worden.

Wenn ich im BA vom 13. Februar 2020 lese, dass „derzeit Gespräche in den Gremien darüber geführt werden, ob und wie man die Standorte in Bensheim und Heppenheim erweitern könnte“, geht das meiner Meinung in eine völlig falsche Richtung. Im letzten Jahr haben 64 Schüler der Wingertsberg-Grundschule Lorsch in die fünfte Klasse verschiedener Gymnasien in der Umgebung gewechselt. (Tendenz steigend!).

Kurze Wege sparen Zeit

Mit einem Gymnasium am Ort stünde vielen Schülern mehr Tageszeit zur Verfügung, da sie keine Fahrschüler mehr wären und kurze Schulwege hätten. Die Einhäuser Grundschule ist dreizügig, das heißt, auch von dort gehen mindestens 30 Schüler und Schülerinnen auf ein Gymnasium an der Bergstraße.

Bei einem gymnasialen Standort Lorsch besuchten sicher auch einige Schüler das hiesige Gymnasium. Ein Lorscher Gymnasium hätte eine Jahrgangsbreite von ca. 90 Schülern, womit drei bis vier Klassen gebildet werden können.

Da Lorsch, wie auch fast alle Gemeinden im Kreis Bergstraße eine Zuzugsgemeinde ist, werden auch hier zukünftig die Schülerzahlen steigen. Das wäre die ideale Grundlage für ein überschaubares, nach pädagogischen Prinzipien konzipiertes Lorscher Gymnasium. Klasse statt Masse!

Katie Hauptmann

Lorsch