Jugendpflege Jugendarbeit endet nicht mit dem Grundschulalter

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Leserbrief zu „FDP und CDU streichen Mittel für Jugendzentrum“, BA vom 1. Februar

Es ist vollbracht! Endlich haben FDP und CDU im Zwingenberger Stadtparlament der „freiwilligen Aufgabe“ öffentliche Jugendpflege den ohnehin nur bescheiden plätschernden Geldhahn zugedreht.

Bei der öffentlichen Kinderversorgung steht die Kommune selbstverständlich gut da. Das ist auch notwendig, wenn man die Neubürger (in der Regel Berufspendler) halten will.

Die Ausgaben für die Kinderbetreuung explodieren überall, denn Vater und Mutter müssen heute für Miete und Lebensunterhalt gemeinsam arbeiten. Und sage mir keiner, das wäre vor allem dem selbstbestimmten Leben geschuldet!

Die Industrie freut’s, wenn die öffentliche Hand die Betreuungskosten vom Säugling bis zum Grundschulkind weitgehend finanziert.

Das ist der ideologische Hintergrund für die FDP und die CDU für die schon lange formulierte Ablehnung der öffentlichen Jugendarbeit außerhalb der Vereine. Man glaubt, dort sei die Jugendarbeit gut aufgehoben, was sicher auch manches Mal stimmt. Jedoch verlangt Jugendarbeit nach ausgebildetem sozialpädagogischen Personal und soll als Ziel den demokratischen Bürger befördern und eben nicht nur den Sport-Leistungsträger.

Die jungen Menschen sollen sich zum Beispiel in Jugendtreffs zwanglos treffen können und einen repressionsfreien Raum vorfinden, in dem sie sich ausprobieren und entwickeln können!

Vielen Dank FDP und CDU – Verantwortung für Jugendliche endet im Grundschulalter (gegen Ganztagsschulen sind die Protagonisten sowieso), danach haben die Jugendlichen ja ein Smartphone!

Helmut Sauler

Zwingenberg-Rodau