Corona-Pandemie Konzerne halten in der Coronakrise die Hand auf

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Dass unsere Regierung aufgrund kluger Haushaltspolitik, zuletzt fröhlich sprudelnder Steuereinnahmen und der Bereitschaft neue Schulden aufzunehmen, bereit und in der Lage ist, die schlimmsten wirtschaftlichen Probleme, vorzugsweise des Mittelstandes, kleiner Einzelunternehmer und von öffentlichen Auftritten abhängigen Künstlern etwas zu lindern, ist ihr hoch anzurechnen.

Doch als erste hielt die Firma Adidas das Patschhändchen auf, von der man schon mal lesen konnte, dass sie in den letzten Jahren durch, teilweise maßlos überzogene, Sponsorgelder ihre Popularität zu steigern versuchte. Wer so handelt, von dem darf man auch annehmen, dass er noch genug in der Hinterhand hat, um so eine Krise, soweit man überhaupt von ihr betroffen wird, zu überstehen. Adidas machte auch, binnen Kurzem, einen Rückzieher.

Das „Hämmerchen Arbeitsplätze“

Als nächste meldeten sich die Automobilhersteller, man war wohl durch die sogenannte „Abwrackprämie“ auf den Geschmack gekommen und wünscht sich eine wohltuende, milliardenschwere Wiederholung. Dass man dabei auch mit dem obligatorischen Hämmerchen „Arbeitsplätze“ droht, war zu erwarten. Jedenfalls scheint unsere Regierung ihren Wünschen wohlwollend gegenüber zu stehen.

Dass man teilweise, trotz der Finanznot, beabsichtigt, Dividenden auszuschütten, begreift kein vernünftiger Mensch, wird aber von den Anlegern bestimmt frohen Mutes verbucht. Zeitgleich kämpfen kleine Leute mit dem Problem, wo sie, nicht nur sprichwörtlich, morgen das Geld fürs Brot hernehmen sollen.

Auch die Lufthansa erwartet eine Milliardenhilfe, lehnt aber vehement eine staatliche Beteiligung ab.

Joachim Mandrysch

Bensheim

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