Altenmünster Rasenflächen am Kloster sind nicht optimal

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Es freut mich sehr, dass aus dem Bericht „Warum sprießt der Rasen in Lorsch so sehr?“ (BA vom 4. Juni) eine rege Diskussion geworden ist. Allerdings fehlt mir eine wichtige Komponente in der Diskussion. Als Besucher der Klosteranlage, insbesondere des Bereiches Altenmünster, liegt der Fokus auf der Geschichte des Klosters, auf den noch vorhandenen baulichen Anlagen, der Klostermauer, den Grundrissen (den Rasenaufkantungen).

Wenn das Ganze dem Besucher naturnah präsentiert wird, umso schöner. Wenn der Besucher aufgrund der naturnahen Wiesenfläche jedoch keinerlei Umrisse erkennen kann, die Anlage auch nicht mehr zugänglich ist (insbesondere für Kleinkinder), an den Rasenaufkantungen die Stahlprofile durch Erosion und fehlende naturnahe Verwurzelung freigelegt sind, dann ist das eigentliche Ziel der Klosteranlage verfehlt.

Geschichte auf sich wirken lassen

Bevor die ganze Klosteranlage umgestaltet wurde, war der Bereich des ursprünglichen Klosters Altenmünster gepflegt, jedoch sehr naturnah. Ich kann mich sogar an ein etwas größeres Insektenhotel erinnern.

Es gab mehrere Sitzgelegenheiten. Man konnte verweilen und die „Jahrhunderte auf sich wirken lassen“. Es gab Menschen, die sich gekümmert haben. Davon war am 25. Mai dieses Jahres nichts zu sehen, ein äußerst trister Platz.

Nicht naturnah, nicht schön

Man kann das eine aber mit dem anderen verbinden. Das ist beim Klosterhügel sicherlich nicht gelungen. Grüner Rasen so weit das Auge reicht, im ersten Augenblick beeindruckend, aber eben nicht naturnah, nicht bunt, nicht schön!

Jede Generation versucht sich ein Denkmal zu setzen, mehr als ein Jahrzehnt wird sich die große Rasenfläche nicht halten. Es wird wieder bunter werden, früher oder später. Was gut ist, weil naturnah.

Ich denke, beides ist nicht optimal, weder die Sterilität der Rasenfläche des Klosterhügels, noch der ungepflegte, unübersichtliche Bereich des ursprünglichen Klosters Altenmünster.

Die Verantwortlichen sollten bei all ihren Projekten rund um das Kloster sich einer Sache besinnen: Es geht im eigentlichen Sinne auf dem Klosterareal nicht um das Gewächshaus, nicht um die Ochsen, nicht um den satten grünen Rasen.

Es geht um das, was die Zeit nicht zerstört hat, beziehungsweise um das, was die Zeit verschüttet hat: um Historie!

Jürgen Schmidt

Einhausen

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