„Blackrock – mächtig, einflussreich und umstritten“, BA vom Freitag, 2. November
Den Menschen sollte endlich einmal klar gemacht werden, dass Renditen aus Kapitalvermögen keine Wertschöpfung sind, sondern reine Wert-Abschöpfungen (schmarotzerhafte Bereicherungen).
Kleinanleger schaden sich selbst
Und Kleinanleger schaden sich selbst, wenn sie auch ein wenig am Kapitalmarkt verdienen wollen. Zum Beispiel eine Aktie über 1000 Euro an einem Immobilienunternehmen erwerben, welches Studentenwohnungen baut: Meinetwegen bringt die Aktie ihnen einen „Gewinn“ von 80 Euro im ersten Jahr, dafür bezahlen sie für die Miete der Studentenbude ihrer Tochter jetzt 50 Euro mehr im Monat, weil das alte Wohnheim abgerissen wird. Sie finanzieren ihre 80 Euro Gewinn also mit 600 Euro Teuerung. Gewinnen würden sie erst ab mindestens acht Aktien.
Armuts-Reichtums-Schere
Nach diesem Prinzip funktioniert die Armuts- Reichtums-Schere.
Während der Landwirt, der Bäcker und Maurer und alle Produkt-Produzenten Wertschöpfung betreiben, die einen Vermögenszuwachs in Abhängigkeit vom Aufwand bewirkt, geschieht der Vermögenszuwachs von Kapitalisten immer in Abhängigkeit vom nominalen Einsatz von Geld.
Obwohl der Arbeitseinsatz für die Vermittlung eines Hauses zu 300 000 Euro ziemlich genauso hoch ist wie für die Vermittlung eines 900 000 Euro teuren Objektes, kassiert der Makler für letzteres das Dreifache. Welcher Makler treibt da nicht gerne die Preise in die Höhe?
Kriterien der Vermögensbildung
Ob die Bank 10 Euro vom Konto eines Sparers auf das Konto eines Kreditnehmers umbucht oder 10 000 Euro – der Arbeitsaufwand ist nahezu gleich. Ist es nicht pervers, dass sie im ersten Fall einen Euro Jahreszins verlangt und im zweiten Fall 1000 Euro? Zinsen, Provisionen und Spekulationsgewinne haben nichts mit Wertschöpfung zu tun und sind zu ächten.
Wenn Entlohnungen, Vergütungen und Aufwandsentschädigungen alleiniges Kriterium für die Vermögensbildung wären, dann würde die Armuts-Reichtums-Schere kleiner werden.
Arno E. Meyer
Heppenheim
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