Haus am Markt Respekt für Entscheidung des Bürgermeisters

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Kommentar „Ein Trümmerhaufen“, BA vom 1. August

Dem aus meiner Sicht sehr negativ geratenen oben genannten Kommentar möchte ich vehement widersprechen. Hut ab vor unserem Bürgermeister, der den Mut hat, eine solche Entscheidung zu treffen. Das macht mir Hoffnung und zeigt mir, dass die politisch Verantwortlichen doch nicht so abgehoben sind, wie oft empfunden. Meine Angst war, dass der einmal gefasste Beschluss der Gremien nun auf Biegen und Brechen durchgezogen wird, ungeachtet der Meinung sehr vieler Bensheimer.

Ein Sieg der Bürger

Dies nur als Sieg der „Mutbürger“ zu interpretieren, ist fehl am Platz. Es ist ein Sieg der Bürger! Ich und viele in meinem Umfeld, die sich bisher öffentlich nicht geoutet haben (auch weil sie dachten, gegen die gefassten Beschlüsse kann man eh nichts mehr machen), haben die gestrige Nachricht mit großer Erleichterung zur Kenntnis genommen.

Es wurden zuvor schon erste Ideen diskutiert, wie wir spontan, aus der Bevölkerung heraus, unseren Protest gegen den geplanten Neubau öffentlichkeitswirksam zum Ausdruck bringen könnten. Das hat sich nun zum Glück erübrigt.

Offen sein für neue Ideen

Ich betrachte es als Segen, dass die knapp sieben Millionen Euro nun nicht ausgegeben werden sollen für ein Projekt, an dessen Ende eine weitere Bausünde in Bensheim gestanden hätte.

So hat Rolf Richter in letzter Minute verhindert, als Erbauer eines fantasielosen und überdimensionierten Hauses in die Annalen der Stadt einzugehen. Historische Rekonstruktionen sind nicht per se positiv. Nun hoffe ich, dass das Stadtparlament neuen Ideen gegenüber offen ist, auch wenn noch nicht klar ist, wohin die Reise geht.

Das gleiche gilt für die Denkmalpflege – der aufgezwungene Säulengang für eine Million Euro am Bürgerhaus lässt mich allerdings Schlimmes befürchten. Insgesamt gesehen eröffnet die neueste Entwicklung eine große Chance für Bensheim.

Renate Geyer

Bensheim