Nachhaltigkeit „Sorgsam mit dem Wort umgehen“

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Was bedeutet Nachhaltigkeit? Ein Begriff, der neuerdings ständig Verwendung findet, wenn es darum geht, vermeintlich klimafreundlichen Aktivitäten besondere Bedeutung beizumessen. Sogar in der Finanzwirtschaft spricht man von „nachhaltig“ für gewisse Geldanlagen.

Vor über 300 Jahren ist von verantwortungsvollen Forstleuten das Prinzip der Nachhaltigkeit geprägt worden, was bedeutet, dass nicht mehr Holz geerntet werden darf, als nachwächst. Daher möchte ich appellieren, mit dem Wort „nachhaltig“ sorgsam umzugehen und es nur dort zu gebrauchen, wo es dem eigentlichen Sinn entspricht.

Dem Raub Einhalt geboten

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Nachhaltigkeitsprinzip der Forstwirtschaft sträflich gebrochen, nämlich als die Siegermächte begannen, die deutschen Wälder zu plündern. Aus dieser Situation heraus wurde von beherzten Leuten – unter anderem vom Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer – bereits 1947 die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ins Leben gerufen, die damals mit Erfolg dem Raubbau Einhalt gebot.

Übrigens, der SDW-Kreisverband Bergstraße ist relativ spät im Jahr 1980 gegründet worden. Hauptinitiatoren waren Forstdirektor Walter Truschel und der Landrat a.D. Ekkehard Lommel. Bis heute gilt es, vom Wald Schaden abzuwenden, der für alles Mögliche herhalten muss.

Werner Groß

Lorsch

Ehrenvorsitzender

Schutzgemeinschaft

Deutscher Wald