Liebfrauenschule Stiehlt sich die Kirche aus der Verantwortung?

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Das eventuell bevorstehende Aus der Liebfrauenschule stimmt ärgerlich und traurig zu gleich. Seit Jahren beklagt die Katholische Kirche rückläufige Mitgliederzahlen, was zum einen auf den geänderten Stellenwert der Kirche in der Gesellschaft, aber auch an den unzähligen Skandalen liegt und auch der zunehmenden Verweigerung der Kirche, sich der gesellschaftlichen Verantwortung zu stellen.

In die Jugend investieren

Um Kirche auch im 21. Jahrhundert interessant und einen nachhaltigen Platz in der Gesellschaft zu sichern, muss diese sich in Teilen neu erfinden, dies passiert aber nicht durch den Rückzug aus den Bereichen Bildung und Erziehung.

Die Kernaufgabe der Kirche sind die Vermittlung der christlichen Werte. Um dies zu erreichen, ist mehr erforderlich als Gottesdienste und Gotteshäuser. Man kann es mit der Jugendarbeit im Sport oder auch der Ausbildung in Unternehmen vergleichen, hier muss investiert werden, um den Nachwuchs zu sichern. Man stelle sich, vor die Fußballvereine würden keine Jugendarbeit mehr machen, wer soll dann im Seniorenbereich noch spielen?

Ich bin kein aktiver Kirchgänger, aber ich bekenne mich zu christlichen Werten und dem christlichen Glauben, auch ist mir wichtig, dass unsere Kinder eine entsprechende Bildung bekommen, um später selbst über den Einfluss der Kirche / des Glaubens auf ihr Leben entscheiden zu können.

Kirche braucht Renaissance

Auch wenn ich nicht am Kirchenleben teilnehme, habe ich weiter Kirchensteuern gezahlt, um gerade die Bereiche außerhalb von Gottesdiensten zu unterstützen. Sollte es zu einem weiteren Rückzug der Katholischen Kirche aus dem Bereich Bildung und Erziehung kommen, werde ich dieses Engagement sicherlich überdenken.

Die Kirche braucht eine Renaissance und muss sich wieder ihrer Verantwortung stellen, alternative sollte man zum nächsten Kirchenoberhaupt einen Insolvenzverwalter ernennen, um die Kirche abzuwickeln.

Marc Pühler

Bensheim

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