Straßenverkehr Verkehrsinseln sind mit einem großen Risiko verbunden

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Ausbau der B 47 in Gadernheim

An vier Stellen auf der B 47 in Gadernheim sollen Querungshilfen eingerichtet werden. Das sind kleine Verkehrsinseln, die es Fußgängern erleichtern sollen, auf die andere Straßenseite zu kommen. Eine soll vor allem für die Schulkinder aus dem Oberdorf gedacht sein.

Die von Hessen Mobil geplanten Querungshilfen sind keine Hilfe, sondern eine Behinderung. Die Planer haben nicht gesagt, dass hier kein Fahrzeug anhalten muss, um die Fußgänger über die Straße zu lassen. Nicht nur Behinderte, sondern auch Personen mit Kinderwagen oder Kindern an der Hand sowie Rollatorfahrer sind gefährdet.

Damit eine Frau mit Kinderwagen und vielleicht noch einem Kind an der Hand sicher auf so einer Insel steht, müsste der Übergang mindestens eineinhalb Meter breit sein. Für weitere Personen wäre kein Platz. Auf die andere Straßenseite zu kommen, ist mit großem Risiko verbunden, weil kein Autofahrer dazu verpflichtet ist, anzuhalten, was bei einem Zebrastreifen Pflicht ist. Für Schulkinder ist das noch gefährlicher.

Sagen Sie einmal einem Kind, wie man so die Straße gefahrlos überquert. Ich möchte nicht der Haut der Verandwortlichen stecken, wenn der erste große Unfall passiert – was Gott verhüten möge.

Haben sich die Planer schon einmal Gedanken gemacht, wer im Winter die vier unnützen Querungshilfen täglich von Schnee und Eis befreit? Das sicherste und billigste Mittel wären Zebrastreifen mit Warnschildern, die auf den Überweg aufmerksam machen – weil die Autofahrer dann immer anhalten müssen.Das könnte für vier Übergänge rund 4000 Euro kosten und in fünf Tagen erledigt sein. Und es würde viel Geld gespart werden.

Sinnlose Fußgängerampel

Warum Hessen Mobil damit nicht einverstanden ist, ist mir ein Rätsel. Schließlich bezahlt der Steuerzahler die ganze Angelegenheit und nicht Hessen Mobil.

Das gleiche gilt für Wurzelbach, wo sinnlos viel Geld für eine Fußgängerampel augegeben werden soll. Hier würde auch ein Zebrastreifen reichen, für die rund zehn Bürger, die am Tag vielleicht die Ampel benutzen. Oder glaubt jemand nicht, dass ein Fußgänger, der 50 oder 100 Meter von der Ampel entfernt ist, wie seit Jahren genau dort die Straße überqueren wird, wenn gerade kein Auto kommt?

Für die Fußgängerampel, die insgesamt 160 000 Euro kosten soll, haben die Gemeindevertreter 80 000 Euro bewilligt. Ich frage mich, wie man so etwas genehmigen kann, wo ein Zebrastreifen für rund 2000 Euro den gleichen Zweck erfüllen würde.

In Jugenheim befindet sich am Eingang vom Krankenhaus seit Jahrzehnten auch nur ein Zebrastreifen, obwohl dort täglich vielleicht mehr als 100 Personen die Straße überqueren.

Außerdem können sich die Planer von Hessen Mobil die neue Straße in Richtung Balkhausen anschauen, um zu sehen, wie eine Straße perfekt ausgebaut wird. Es wurden rund 35 Parkbuchten, teils mit Begrünung hergestellt, außerdem ein Radfahrweg, ein Kreisverkehr der genau so auch in Gadernheim – nur etwas kleiner – hergestellt werden könnte. Kosten würde das höchstens 20 000 Euro und nicht wie bisher geplant 100 000 Euro. Es wären auch keine sechs bis sieben Jahre für Planung und Genehmigung nötig gewesen. Ich habe in zweieinhalb Stunden einen Plan von einem Kreisverkehr gezeichnet, wie es gelernt habe. Ich habe das Bürgermeister und Bauamtsleiter vorgelegt, die es jederzeit für machbar hielten.

Werner Degenhardt

Gadernheim

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