Bürgerbeteiligung Viele Versäumnisse kann man nicht rückgängig machen

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Die Bürgerbeteiligung zum Stadtentwicklungsplan könnte eine gute Idee sein, wären da nicht die Realitäten.

Wer die Anregungen der Anwesenden liest, stellt fest, dass ausnahmslos alle wichtigen Themen bereits über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, von den Bürgerinnen und Bürgern an die Verantwortlichen herangetragen wurden: die planlose Zersiedelung, das fehlende Verkehrskonzept, der anhaltende Verlust von Grün- und Waldflächen, um nur einige zentrale Punkte zu nennen.

Man hätte eigentlich den Bürgerinnen und Bürgern nur zuhören müssen, wo der Schuh drückt. Ich kann mich an kein einziges zentrales Anliegen erinnern, das nachhaltig im Sinne einer innovativen und vernetzt gedachten Stadtentwicklung verfolgt oder gar umgesetzt worden wäre. Viele Versäumnisse in der Vergangenheit lassen sich ohnehin nicht mehr rückgängig machen, selbst wenn der politische Wille dazu tatsächlich vorhanden wäre.

Hoffentlich kein Feigenblatt

Es sollte den Verantwortlichen zu denken geben, dass bei diesem Zukunftsthema nur 0,3 Prozent der Lorscher Bevölkerung den Weg in den Paul-Schnitzer-Saal gefunden haben. Ich kann denjenigen, die sich an diesem Abend die Zeit genommen haben, nur wünschen, dass sie nicht wieder als Feigenblatt für eine Bürgerbeteiligung dienen.

Joachim Bliemeister

Lorsch