Umwelt Von „Flair und mehr“ bleibt nicht viel übrig

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Bensheim – Flair und mehr, so hieß es vor einigen Jahren. Dieses Flair hat mit der aktuellen Wahrnehmung des früher schönen Städtchens Bensheim, um das uns sogar die „Hepprumer“ beneideten, nichts mehr zu tun. Geht man durch manche Teile der Gemarkung, beschleicht einen das Gefühl, dass von Flair und mehr nunmehr das „Mehr“ übrig geblieben ist. Offenbar herrscht das Bestreben vor, dass mit mehr betonierten Flächen, es den Bensheimern besser ginge. Richtung Schwanheim und Fehlheim gibt es ja noch genügend Fläche.

An die Stadtoberen sei der Appell gerichtet: Schaut mehr aufs Flair statt auf „Mehr“! Bensheim hatte noch an der Bergstraße vor 15 bis 20 Jahren neben einigen anderen Gemeinden tatsächlich ein eigenes Flair. Die Zeit dreht sich weiter, aber muss man allen „guten Ideen“ folgen? Nein, es überlebt derjenige, der resilient ist. Die Resilienz ist es, die gute Lokalpolitiker ausmacht.

Die Koalition aus CDU, GLB und BfB scheint bemüht, den Flächenverbrauch weiter voranzutreiben. Aktuell kommt in Bensheims Westen (Stubenwald 2) mehr Beton in den Boden als in den letzten Jahren. Während sich schlaue Köpfe sehr viele Gedanken über ein paar Quadratmeter Steingärten machen, werden im Westen Zigtausende an Quadratmetern zubetoniert oder als Parkplätze versiegelt. Flora und Fauna werden hier nachhaltig negativ beeinflusst. Das Heranziehen von Ausgleichsflächen bedingt, dass der verfügbare Boden endlich ist.

Warum kann man einer Stadt wie Bensheim nicht einfach seine Erholungsgebiete lassen? Dann braucht es auch keine Ausgleichsflächen und die Natur steht auch unseren Enkeln noch zu Verfügung.

Karl Kraft

Bensheim