Vorderasien Wo sitzen die Kriegstreiber wirklich?

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„Anfrage setzt Berlin unter Druck“, BA vom 31. Juli

In dem genannten Artikel geht es um die steigenden Spannungen an der Straße von Hormus, und es ist von „iranischer Aggression“ die Rede und davon, dass die „Freiheit der Seefahrt“ geschützt werden müsse, nachdem Iran einen britischen Tanker festgesetzt hat.

Um den Sachverhalt angemessen zu beurteilen, muss man wissen, dass Großbritannien seit einigen Wochen ein iranisches Schiff bei Gibraltar festhält. Jetzt hat Iran eine ähnliche Maßnahme ergriffen und sogar den Austausch der Schiffe in Aussicht gestellt, womit die Situation bereinigt wäre. Davon ist in Politik und Medien jedoch nicht die Rede. Im Gegenteil, die USA – und in ihrem Gefolge Großbritannien – instrumentalisieren die iranische Re-Aktion (!) zur Vorbereitung eines weiteren Angriffskrieges gegen eine missliebige Regierung. Dafür suchen sie Unterstützung bei ihren westlichen Verbündeten. Das Muster der Inszenierung ist wohlbekannt: Im ersten Irakkrieg hatten angeblich irakische Soldaten Säuglinge in einem kuwaitischen Krankenhaus aus ihren Wiegen gerissen und brutal getötet, was sich im Nachhinein als Fake herausstellte.

Der zweite Irakkrieg wurde notwendig, weil Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen herstellte, was der damalige amerikanische Außenminister Colin Powell anhand von Satellitenaufnahmen „eindeutig“ belegte. Als sich auch diese Darstellung später als völlig haltlos erwies, hatten allerdings bereits mehrere Zehntausend irakische Zivilisten durch amerikanische Bomben ihr Leben gelassen. Und der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch der schreckliche Vietnamkrieg in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts nach ähnlichem Muster inszeniert wurde.

Angesichts dieser Fakten: Wo sitzen die Aggressoren und Kriegstreiber wirklich? Dass die Bundesregierung die Bitte der USA um Unterstützung abgelehnt hat, ist sehr zu begrüßen.

Dr. Peter Zehfuß

Einhausen