Anzeigen im Wandel der Zeit

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"Enten legen ihre Eier in Stille. Hühner gackern dabei wie verrückt. Was ist die Folge? Alle Welt isst Hühnereier." Der US-amerikanische Autoproduzent Henry Ford hatte schon vor fast 100 Jahren eine klare Meinung zum Thema Werbung. Wer nicht gackert, verkauft auch nichts. Eine andere Art des Gackerns, eher plakativ, hat sich in den vergangenen 70 Jahren auch im "Mannheimer Morgen" etabliert. Das Anzeigengeschäft ist eine wichtige Stütze des wirtschaftlichen Erfolges des Verlages, der wiederum dadurch mit einer unabhängigen Redaktion arbeiten kann. Es ist spannend, die Motive vergangener Jahre anzuschauen - und den Wandel zu beobachten.

Anzeige des Jahres

Die Motivauswahl für die Anzeige des Monats finden Sie in Ihrem Mannheimer Morgen sowie im Internet unter www.anzeige-des-jahres.de.

"So sehr sich das Erscheinungsbild von Anzeigen auch gewandelt hat, die Aufgabe von Anzeigen war und ist schon immer die gleiche - die Antwort auf die Frage: ,Wie sage ich es meinen Kunden?'", sagt Yvonne Wenzel, Verkaufsleiterin für Neue Produkte bei "HAASMEDIA", zuständig für den Anzeigenverkauf beim "Mannheimer Morgen". "Die Bildsprache hat sich im Laufe der Jahrzehnte andauernd geändert." Wenzel nennt die Modeanzeigen aus den 1950ern als Beispiel, die kunstvoll gezeichnet wurden. Oder die schwülstigen Bilder der 1980er.

Immer Zielgruppen im Blick

Dass die Werbung auch ein Spiegelbild der Gesellschaft ist, betont Philip Wessa, Inhaber und Geschäftsführer der in Neustadt an der Weinstraße ansässigen Werbeagentur "bfw tailormade communication". "Denken Sie nur an das Frauenbild der 1950er Jahre", sagt der 38-Jährige. Der Lebensmittelhersteller Dr. Oetker habe damals der Frau zwei Lebensfragen zugeordnet: "Was soll ich anziehen, was soll ich kochen?" "Das würde uns heute zu Recht um die Ohren fliegen", sagt Wessa. Und so gilt es, immer die jeweilige Zielgruppe im Blick zu haben. Wie beispielsweise bei der Werbung der Mannheimer Brauerei "Eichbaum" während der Fußball-Weltmeisterschaften 2010 und 2014. "Das war frech und spritzig - ganz nah an den Menschen." Für die Zukunft sieht Philip Wessa einen Wandel hin zur Seriosität. "Werte gewinnen bei jungen Leute an Bedeutung", sagt der Experte. "Wir haben gerade eine Bank als Kunden. Die möchte eine Anzeige im Stil der 1950er-Jahre. Damit soll visuell zur Geltung gebracht werden, dass Werte wie Sicherheit, Nähe und Vertrauenswürdigkeit höchst aktuell sind." se

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