"Bleibe dem #201aMM' treu"

Mit gerade 20 Jahren ist Anica Klewer schon eine langjährige Leserin des "Mannheimer Morgen". Eltern, Großeltern und Ur-Großeltern gehen der leidenschaftlichen Tänzerin mit gutem Beispiel voran.

Lesedauer: 

Lesen den "Mannheimer Morgen" nicht nur, sie sammeln auch alle interessanten Artikel (von links): Opa Werner Schreckenberger, Anica Klewer und Oma Anneliese Schreckenberger.

© Rittelmann

Ein Leben ohne den "Mannheimer Morgen"? Für die Familie Schreckenberger aus Neckarhausen undenkbar. Die Tageszeitung hat vier Generationen begleitet. Jüngste Leserin der Familie ist die 20-jährige Anica Klewer, die über ihre Oma Anneliese Schreckenberger zum "MM" fand. Das Abonnement ging von Anicas Ur-Oma aus. Die Schreckenbergers halten dem "Mannheimer Morgen" seit der ersten Ausgabe die Treue.

Von Kindesbeinen an war daher bei Oma Anneliese, Vater Bernd und Anica der "MM" nicht vom Frühstückstisch wegzudenken. "Die Zeitung war immer präsent", sind sich beide Leserinnen einig.

Zunächst beschränkte sich Anicas Interesse noch auf die Kinderseite. Mit zunehmendem Alter faszinierten sie aber auch die "großen Nachrichten" - "die habe ich mir von meiner Oma vorlesen lassen". War die nicht zur Stelle, begnügte sie sich anfangs meist mit den Bildern. "Mit 14 oder 15 Jahren habe ich dann angefangen, die Nachrichten genau zu verfolgen", erinnert sich Anica.

Damals hat sie auch ihre große Leidenschaft für sich entdeckt: das Tanzen. Die heute 20-Jährige hat vor sechs Jahren erstmals einen Kurs zu lateinamerikanischen Tänzen besucht und sich gleich in Rumba, Jive und Cha-Cha-Cha verliebt. Seit etwa drei Jahren tritt sie regelmäßig mit ihrem Partner Florian Rauls bei Turnieren an. Trainiert wird dreimal in der Woche, nicht selten gelingt deshalb der Sprung aufs Treppchen. "Wir haben schon die ein oder andere Medaille gesammelt", erzählt Anica mit Stolz in der Stimme. Dennoch kribbelt es auch heute noch, wenn sie - elegant gekleidet und stark geschminkt - vor die Jury tritt und mit ihrem Partner die lateinamerikanischen Tänze vorführt.

Fleißige Sammler

Doch Anica sammelt nicht nur Medaillen - die frisch gebackene Abiturientin hortet seit ihrer frühen Schulzeit Zeitungsausschnitte. Die erhält sie regelmäßig von Oma Anneliese. "Ich habe viel Geschichtliches aufgehoben", erzählt die 80-jährige Rentnerin - und an Anica gewandt: "Das kannst du vielleicht für den Unterricht gebrauchen, habe ich mir gedacht." Gerade in Zeiten des Internets mit seiner Informationsflut sei es oft hilfreich gewesen, alles Wesentliche komprimiert in einem Text zur Hand zu haben, erinnert sich die Enkelin: "Die Oma hat immer an mich gedacht. Ich habe noch alle Artikel daheim in Klarsichtfolie in einem Ordner abgeheftet."

Mit der Sammelleidenschaft der Großmutter kann sie noch nicht mithalten. Die bunkert ihre liebsten Ausgaben mittlerweile im Nähzimmer im Keller - zum Teil thematisch, zum Teil chronologisch sortiert. Dabei reichen die Themen von der Mondlandung zur Sonnenfinsternis und vom örtlichen Bastel- zum Angelsportverein Ladenburg, dem Anicas Opa Werner jahrelang vorstand.

Auch deshalb stand es nie zur Debatte, das Abonnement mit einem Nachbarn zu teilen. Anneliese: "Wir geben die Zeitung nicht gerne her. Ich brauche die Ausgabe oft auch mittags und abends noch." Zum Beispiel dann, wenn Anica zu Besuch kommt. Einmal die Woche fährt sie vom Wohnort im Limburgerhof nach Neckarhausen zu ihren Großeltern. Dann schnappt sich Anica die aktuelle Ausgabe, streckt im Garten ihre Füße in die Sonne und blättert bei Kaffee und Obst durch den "Mannheimer Morgen".

"Ich schaue eigentlich immer zuerst aufs Wetter", erzählt Anica mit einem Lachen. Dann nimmt sie sich den Rest der Titelseite vor. "Weckt dort etwas meine Neugier, springe ich direkt zu dem Bericht in der Zeitung." Ansonsten ist der Sportteil die nächste Anlaufstelle - "gerade jetzt zur Europameisterschaft". Ihr Herz schlägt jedoch nicht nur für König Fußball - auch Handball und Eishockey haben es ihr angetan. "Ich gehe oft zu den Spielen in der SAP Arena." Dementsprechend groß war ihr Interesse an der Berichterstattung zur Meisterschaft der Adler in der Saison 2014/2015.

Mit dem "MM" verbindet sie jedoch nicht nur freudige Ereignisse. Der Wohnhausbrand in Ludwigshafen mit neun Toten habe sie 2008 wie ein Schlag in die Magengrube getroffen. Erfahren hat sie davon erst am nächsten Tag in der Zeitung. "Ich war damals ganz geschockt, das Wohnhaus war direkt neben meiner Schule." Dennoch überwiegt für Anica das Positive in der Region. "Ich kann mir gar nicht vorstellen, jemals von hier wegzuziehen."

Ihrer Heimatliebe ordnet sie auch ihre Zukunftspläne unter: Sie hat sich für das Wintersemester für Studiengänge an der Universität Mannheim und der Fachhochschule Worms beworben. Die neuesten Nachrichten aus dem Lokalen möchte sie auch dort nicht missen. Anica: "Ich bleibe dem ,MM' treu. Wenn ich von zu Hause ausziehe, will ich auf jeden Fall selbst eine Zeitung abonnieren."

Mehr zum Thema

Journalisten-Auszeichnung Theodor-Wolff-Preis: "MM"-Redakteurin Angela Boll ist Siegerin der Herzen

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Abendupdate Die Nachrichten des Tages für Mannheim und die Region

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Morgenupdate Die Nachrichten am Morgen für Mannheim und die Region

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Copyright © 2024 Mannheimer Morgen