Vor 75 Jahren endete der tödlichste militärische Konflikt der Menschheitsgeschichte. Deutschland, dessen Regime den Zweiten Weltkrieg angezettelt hatte, lag in Trümmern, Millionen waren auf der Flucht. Bilder, Hintergründe, Analysen und Gespräche mit Zeitzeugen finden Sie in unserem Dossier.

Das zerbombte Mannheimer Schloss sollte weg
Es gab Gedankenspiele, auf den Trümmern Mannheims eine Stadt im Sinne der Nazi-Ideologie zu bauen. Wäre es nach NS-Gauleiter Wagner gegangen, wäre die Stadt nach einem erneuten Aufbau wohl kaum wiederzuerkennen gewesen.
![Besetzung Heidelbergs durch die US Armee. Caplain John T. Fournie (links) und Lieutenant John Weissensee blicken [von der SchlossstraÃ?e] auf Heidelberg. Besetzung Heidelbergs durch die US Armee. Caplain John T. Fournie (links) und Lieutenant John ...](/cms_media/module_img/3266/1633077_3_teaser_img_04486418.jpg)
Kriegsende in zwei Welten
Als der damalige Flakhelfer Hans Mendgen kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in Heidelberg ankam, traute er seinen Augen nicht. Weder sah er zerstörte Straßenzüge noch irrten orientierungslose Menschen auf Plätzen umher.

Die Mannheimer Trümmerlandschaft erwacht
Als rund um Berlin noch geschossen wird, ruhen in Mannheim längst die Waffen. Ende März 1945 haben die amerikanischen Soldaten Mannheim unter ihre Kontrolle gebracht. Am 31. März gibt es bereits einen neuen Oberbürgermeister.

Das erste „Klein-Amerika“ entsteht in Feudenheim
Zäune und Stacheldraht mitten in Feudenheim – heute unvorstellbar, doch unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg Realität. Viele Wohnungen im Westen des Stadtteils werden für amerikanische Soldaten beschlagnahmt

VfR Mannheim: Wie Phönix aus der Asche
Der VfR Mannheim war 1949 der erste deutsche Fußballmeister in der neugegründeten Bundesrepublik. In der "Hitzeschlacht von Stuttgart" wurde Borussia Dortmund erst nach der Verlängerung in die Knie gezwungen.

„Stimmen der Verfolgten werden nicht verstummen“
Die Generation der Überlebenden des NS-Regimes wird immer älter. Dass ihre Stimmen auch nach ihrem Tod nicht verstummen werden, davon sind die Marchivum-Historiker Andreas Mix und Marco Brenneisen überzeugt.

Milliardärsfamilie Reimann: „Europa ist die Lehre aus dem 8. Mai“
Die Unternehmerfamilie Reimann hat sich ihrer Geschichte gestellt und die NS-Zeit von einem Wirtschaftshistoriker aufarbeiten lassen. Alfred Reimann jr. und sein Vater waren überzeugte Nationalsozialisten und Antisemiten.

Tag, um über die Hoffnungen der Menschheit nachzudenken
In viele Ländern Europas ist der 8. Mai ein Gedenktag, der an die bedingungslose Kapitulation Deutschlands 1945 und damit an das Ende des Krieges und der Nazi-Herrschaft erinnert - nicht aber in Deutschland.
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Mannheim im Zweiten Weltkrieg und heute
Mannheim wird im Zweiten Weltkrieg von 304 Luftangriffen getroffen. Zum bis dahin schwersten Bombardement kommt es in der Nacht zum 6. September 1943. Vergleichen Sie die Ansichten von damals und heute.
Bunker in Mannheim und Ludwigshafen
Von 1940 bis 1943 waren in Mannheim 56 Schutzbauten an 41 Standorten entstanden - mit 47000 Sitz- und Liegeplätzen, im Notfall für 130 000 Menschen. Auch in Ludwigshafen boten zahlreiche Bunker Schutz. Wir haben auf einer Karte uns bekannte Bauten eingetragen.
Mit "H" gekennzeichnete Standorte sind Hochbunker, Tiefbunker sind mit einem "T" versehen. Bei Standorten mit einem "S" handelt es sich um Spitzbunker.
Fehlt ein Bunker oder haben Sie einen Fehler entdeckt? Dann schreiben Sie uns mit diesem Formular eine E-Mail (hier klicken!) Bitte im Betreff "Bunkerkarte" aufnehmen.
Mit dieser Karte erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir können nicht für eine hundertprozentige Standortübereinstimmung garantieren. Alle Angaben ohne Gewähr.

Zahl der Toten nach Staaten im Zweiten Weltkrieg: Zivile Opfer und Soldaten
Der Zweite Weltkrieg begann im Herbst 1939. In der Folge wurde weltweit gekämpft und es wurden Kriegsverbrechen und Massenmorde verübt. Insgesamt wurden schätzungsweise mehr als 70 Millionen Menschen getötet.

So viele Menschenleben forderte der NS-Rassenwahn
Die Grafik zeigt die Gesamt-Todeszahlen nach Opfergruppen. Die meisten Toten forderte die NS-Judenvernichtung. In der Öffentlichkeit weniger bekannt sein dürfte die hohe Zahl an ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen.

Armeestärken im Zweiten Weltkrieg nach Ländern 1939-1945
Im Jahr 1939, dem Jahr des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs, gehörten rund 4,5 Millionen Soldaten der Wehrmacht an. Die Truppenstärken rund um den Erdball erhöhten sich während des tobenden Krieges kontinuierlich.
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Verbotene Aufnahmen aus dem Krieg
Es dürfte sie gar nicht geben: Privatleuten waren Aufnahmen von Schäden im Zweiten Weltkrieg durch die nationalsozialistische Diktatur streng untersagt. Umso mehr ist das Stadtarchiv dankbar, eine kurze Sequenz zu besitzen. Sie ...

Die unzerstörte Stadt von oben
So hat man Mannheim noch nie gesehen: Luftbilder von den Quadraten, der Neckarstadt und der Oststadt, im Juni 1926 von einem Flugzeug aus gedreht, zählen zu den ganz besonderen Filmschätzen in den Beständen vom Marchivum.

Ansichten der unzerstörten Stadt
Prächtige alte Fassaden von Geschäfts- und Wohnhäusern, der Paradeplatz üppig mit Blumen und Bäumen versehen – das zeigen private Aufnahmen aus den 1930er Jahren, die dem Marchivum übergeben wurden.

Nazi-Propaganda privat dokumentiert
In unserer Reihe "Filmschätze retten" gibt es diesmal Bedrückendes aus dem Stadtarchiv zu sehen: Farbaufnahmen zeigen die einschüchternde NS-Werbung in Mannheim vor der Abstimmung für den „Anschluss“ Österreichs.

Verhängnisvolles Vorbild der Jugend
Ein bisschen läuft es einem kalt den Rücken herunter, wenn man diese Machtdemonstration sieht: Der Film von der Einweihung des „Schlageterhauses“ am 29. Januar 1935 ist eine der wenigen privaten Aufnahmen aus der Zeit des ...

Brutales Ende eines feinen Geschäfts
Man sieht das hintere Teil von einem Pferdefuhrwerk, keine Autos. Viele Menschen eilen über die Straße, meist mit Hut und Mantel, dazu einen Hund. Zwei Fahrradfahrer radeln vorbei, ein Mann mit Handkarren läuft im Hintergrund. ...

„Hält der Bunker – oder hält er nicht?“
Es ging für die Menschen ums nackte Überleben, als die alliierten Bomber die Stadt angriffen und ihre tödliche Fracht abwarfen. 75 Jahre danach erinnern sich Zeitzeugen erstaunlicherweise auch noch an Details.

Schrecken ins Gesicht geschrieben
Es ist geradezu ein Sinnbild für den Schrecken des Luftkrieges: Jahrzehntelang wird das Motiv Mannheim zugeordnet, und erst 2002 wird klar: Es entstand mit großer Wahrscheinlichkeit in Düsseldorf.

„Zeitzeugen können noch traumatisiert sein“
Viele Zeitzeugen der Bombennacht 1943 leiden noch unter den Erlebnissen des Luftangriffs auf Mannheim und Ludwigshafen im Zweiten Weltkrieg. Doch Traumatherapeut Sven Cornelisse stellt klar: „Eine Therapie ist auch 75 Jahre ...

Bomben zerschlagen die barocke Pracht
Touristen vermissen in Mannheim oft ein schönes, historisches Stadtbild. In der Nacht vom 5. auf 6. September 1943 wurde aber ein Großteil der alten Bausubstanz durch britische Bomber ausgelöscht.
Hauptbahnhof und Postamt sind Trümmerruinen
Der Großangriff im September 1943 gilt den Hafenanlagen Ludwigshafens, getroffen wird aber vor allem die Innenstadt. Sie existiert danach quasi nicht mehr. Straßenzüge werden in Schutt und Asche gelegt, etwa die Bismarck- und die ...
