Leserbrief - Zu „Romantische Bilder. . .“ (24. Mai)

Wohl der Bürger geht vor

Von 
Edeltraud Skurnia
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Zum Leserbrief von Dr. jur. Klaus Hofmann möchte ich Folgendes anmerken: In ganz Deutschland gibt es kein städtisches Freibad, welches sich selbst trägt oder Gewinn erwirtschaftet.

Bäder sind für soziale Begegnungen der Menschen wichtig. Es gibt viele Menschen unter uns, die wenig Geld haben. Für sie ist das Freibad Erholung oder auch der einzig machbare Urlaub.

Andere nutzen das Freibad aus gesundheitlichen Gründen täglich, bei Wind und Wetter. Nicht zu vergessen: Unsere Kinder und Enkelkinder brauchen gute Möglichkeiten schwimmen zu lernen.

Fakt ist: Jedes zweite Grundschulkind ist nicht in der Lage, sicher zu schwimmen. Das „Seepferdchen“ ist kein Garant für ausreichende Kondition beim Schwimmen. Schwimmen rettet Leben, es ist Sport und bringt die Kinder weg von PC und Fernseher. . . Sie gehen mit Freunden raus. Ich denke, schon diese Gründe widerlegen die These von Herrn Dr. jur. Hofmann.

Den Vorschlag, die Bäder erst ab plus 25 Grad (ich vermute, sie meinen Lufttemperatur) zu öffnen, halte ich für unsinnig: Auch an kühleren Tagen muss die Technik laufen und instand gehalten werden.

Übrigens arbeiten die Mitarbeiter des „Kernbades“ auch täglich im Technikbereich der vereinsgeführten Bäder.

Alle Mitarbeiter leisten in ihrem Bereich hervorragende Arbeit, teilweise in ihrer Freizeit (auch das sollte wertgeschätzt werden). Zahlen, Bilanzen, auch Haushaltspläne sind wichtig und notwendig. Doch dürfen sie in diesem Fall nicht zum wichtigsten Indikator für unser Leben werden. Das Wohl der Bürger sollte bei diesem Thema das Maß der Dinge sein. Und dann schmeckt auch der Cappuccino wieder.

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