Leserbrief - Mehr für die Sicherheit der Radler tun / Strategiewechsel vorgeschlagen

Radwege: „Endlich Thema im Gemeinderat“

Von 
Horst Berger
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Mit großer Freude lese ich von der Gemeinderatssitzung am Dienstag, dass man sich offensichtlich fraktionsübergreifend für die Sicherheit der Radfahrer am Beispiel Heinrich-Lauer-Straße ausgesprochen hat.

Aus eigener Erfahrung möchte ich hier weitere Brennpunkte benennen, damit die Sicherheit vor allem unserer Buchener Rad fahrender Kinder und Jugendliche weiter erhöht werden kann.

1. Die Radwege Adenauer-Straße und Dekan-Blatz-Straße „Friedhofsbuckel“ sind geteilt mit Fußgängern. Häufig blockieren Fußgänger den kompletten Weg – man muss klingeln. Viele Radler weichen auf die Fahrstraße aus, weil zurzeit viele Fußgänger Musik auf den Ohren haben und gar nichts von der Umwelt hören. Außerdem grenzen unübersichtliche zum Teil private Einfahrten an – man muss immer damit rechnen umgefahren, zu werden.

2. Der Radweg an der Ringstraße zwischen Bakers World und Extra Markt ist meines Erachtens gemeingefährlich. Die Pflasterung ist überall rot. Als Autofahrer vom Parkplatz Ringpark kann man kaum erkennen, dass hier überhaupt ein Radweg ist. Nach einer Verkehrsschau wurden immerhin weiße Fahrräder auf dem Pflaster aufgedruckt. Trotzdem schauen ein Großteil der Autofahrer nur nach dem Autoverkehr und würden jeden Radfahrer auf dem vorfahrtsberechtigten Radweg glatt überfahren.

3. Der Radweg von Hettingen nach Buchen (rechts) ist ständig unterbrochen durch die Einfahrt Hühnerberg, die Straße zum Gewerbegebiet Siemensstraße, die Auffahrt B 27 – man muss jedes Mal absteigen.

Wenn zeitnah nur wenige bauliche Veränderungen möglich sind, muss es meines Erachtens eine wesentlich auffälligere Beschilderung oder gar kleine reflektierende Erhebungen zur Abgrenzung geben. Außerdem müsste durch regelmäßige Kontrollen und Aufklärung für Verhaltensänderung der Autofahrer gesorgt werden.

Das Verkehrsministerium Baden Württemberg kommt im „Informationsportal zur Radverkehrsförderung“ auf www.fahrradland-bw.de zu folgender Einschätzung: „Rad- und Fußverkehr liegen bei der ökonomischen Kosten-Nutzen-Berechnung für Kommunen deutlich vor anderen Verkehrsträgern.“

Meine Vision für Buchen ist: Übergeordnete Vorfahrts-Radwege, auf denen man als Radfahrer sicher, baulich getrennt von Straßen ununterbrochen durchfahren kann – zwischen Hettingen und Waldschwimmbad (grünes Band), Sternförmig von Hollerbach, Hainstadt, der Hainsterbach und Krankenhaus in die Innenstadt.

Während der Haupt-Schulbring- und Abholzeiten zum Beispiel von 7.15 bis 9 Uhr und von 11.45 bis 13.30 Uhr dürfen im Umkreis der Buchener Schulen (300 bis 500 Meter) nur Fahrräder, Busse und Anwohner fahren.

Ich bin überzeugt, dass ein solcher Strategiewechsel in der Summe familienfreundlich und als Standortvorteil von Buchen gewertet werden würde.

Siehe Kopenhagen, dort wird der Fahrradverkehr seit über 30 Jahren konsequent ausgebaut. Die Ergebnisse werden von vielen Seiten bewundert.

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