Leserbrief - Zum Bericht „Ein Stück Heimat und Identifikation“ (FN 26. Juni)

Von Schließung war nie die Rede

Von 
Wendelin Bopp
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Herr Ernst hat über die Geschichte, die Renovierung und über die Wiedereinweihung der Kapelle von Hof Baiertal berichtet. Für das Schreiben dieses Berichtes hat er sich sicher viel Mühe gemacht. Wir nehmen an, er war im Gottesdienst und auch anschließend noch einige Zeit vor Ort.

Leider hat er sich für die Recherche zum Ablauf der Renovierung weniger Mühe gemacht. Denn Sätze wie „Das war gar nicht so einfach, denn eigentlich will die katholische Kirche lieber Kirchen schließen als renovieren“ klingen doch sehr nach ungeprüft nachgeplapperten Stammtischparolen.

Hätte Herr Ernst sich nach dem Gottesdienst mit Herrn Pfarrer Dr. Samulski oder einem anwesenden Stiftungsrat unterhalten, hätte er leicht erfahren können, wie der zeitliche Ablauf war und wie die finanzielle Beteiligung der Erzdiözese Freiburg aussieht. Man hätte auch in der Handreichung zur Erstellung einer Gebäudekonzeption, die auf der Homepage des Bistums zu finden ist, nachschauen können und hätte da vielleicht festgestellt, dass Kirchen und Kapellen vorrangig zu erhalten sind.

Allein daraus ergibt sich, dass das Okay aus Freiburg nicht so schwer zu bekommen war. Noch ist die katholische Kirche Freiburgs in der Lage, Kirchen und Kapellen nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu betrachten, denn sonst gäbe es bei weniger als vier Gottesdiensten jährlich keine Alternative zur Schließung.

Noch eine kurze Historie zur Renovierung und deren Finanzierung: Bereits 2013 wurde die Maßnahme mit veranschlagten Kosten von 34 000 Euro von Freiburg genehmigt und ein Darlehen von 11 000 Euro des katholischen Darlehensfonds zugesagt. Nachdem sich herausstellte, dass die Schäden größer waren als ursprünglich ermittelt, wurde eine Nachfinanzierung beantragt und im Sommer 2016 ebenfalls genehmigt. Die Summe betrug diesmal 30 000 Euro und es wurde wieder ein Darlehen in Höhe von 10 000 Euro gewährt, dazu 10 000 Euro Zuschuss aus dem Ausgleichsstock, der nicht zurückgezahlt werden muss.

Die Tilgung der beiden Darlehen wird von der Erzdiözese mit 40 Prozent bezuschusst, so dass im Endeffekt nur etwas mehr als die Hälfte zurückgezahlt werden muss.

Von einer Schließung der Hof Baiertaler Kapelle war nie die Rede, weder von Seiten des Bistums, noch von Seiten der Pfarrgemeinde.

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