Leserbrief - Zu streunenden Katzen in Igersheim

Ein unverantwortliches Verhalten

Von 
Georg Neumann
Lesedauer: 

Umherstreunende Katzen sind am Igersheimer Kirchberg immer wieder ein Ärgernis, wenn sie durch die Gärten ziehen und hier und da ihre Dufthaufen absetzen oder den Vögeln nachstellen. Der Katzenfreund weiß das Verhalten seines Lieblings zu entschuldigen: Katzen sind nun einmal so, und in ihr genetisches Programm einzugreifen, wäre Tierquälerei. So ist es den Katzen offenbar auch nicht zuzumuten, dass sie zum Schutz der Gartenvögel mit einem Glöckchen an einem Halsband versehen werden.

Und nun zum Katzenfeind: Seit ein paar Wochen ist - neben etlichen anderen unbeaufsichtigten Streunern - am oberen Kirchberg häufig eine niedliche, geströmte und offenbar wenig scheue Jungkatze anzutreffen, die hier ihre Runden dreht. Heute nutzte sie unsere zum Entladen des Autos kurzzeitig offen stehende Haustür, um sich einen Einblick in unsere Wohnung zu verschaffen.

Ein Schreckensschrei meiner Frau versetzte das Tier in Panik, so dass es in der Folge vor uns von Zimmer zu Zimmer flüchtete, bis wir es schließlich stellen konnten.

Als ich die verängstigte Katze aus ihrer Rückzugsecke unter einem Bett zu fassen bekam, war annähernd eine halbe Stunde vergangen. Die Jagd hatte nicht nur uns, sondern auch das Kätzchen in anhaltenden Stress versetzt, den wir drei letztlich irgendeinem "Katzenfreund" zu verdanken haben, der als Halter des Tieres seiner Verantwortung und Fürsorgepflicht nicht nachkommt.

Wer es in Kauf nimmt, dass das ihm anvertraute Haustier in eine derart verstörende Situation gerät, verrät seine Tierliebe und offenbart sich als Feind seiner Katze.

Copyright © 2024 Fränkische Nachrichten