Leserbrief - Zu „Von Kahlschlag kann keine Rede sein“

„Wohl mehr als unangemessen“

Von 
Hans-Jürgen Ungar
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Nicht genug, dass die zwei markanten Tuja-Bäume rechts und links des Bildstocks am Ortsausgang nach Harthausen abgesägt wurden, damit die Bauern ungebremst über die Kreuzung rasen können. Jetzt soll auch noch mindestens einer der drei Kastanienbäume am Dorfplatz in Neuses verschwinden – kein kleiner Baum, wie im Artikel dargestellt, sondern ein großes imposantes Gewächs. Ein alter Bildstock soll an dessen Stelle aufgestellt werden. Ein Bildstock mit einem halben Quadratmeter Grundfläche. Löblich , das mit dem Bildstock aufstellen, dafür aber einen großen, gesunden Kastanienbaum zu vernichten, ist wohl mehr als unangemessen. Dabei wäre auf dem Dorfplatz-Gelände Platz für 100 Bildstöcke, auch das wird verschwiegen. Muss dafür wirklich ein ortsbildprägendes Naturdenkmal entsorgt werden?

Sollte man nicht einfach das „Gag-Denkmal“, das inmitten des Platzes aufgestellt wurde, endlich entfernen? Ein Denkmal für einen ausgeschiedenen Ortschaftsratsvorsitzenden. Eine Peinlichkeit erster Qualität. Der neue, alte Bildstock wäre dort eine wahrlich passende Alternative und keiner der drei schönen Kastanienbäume, die zudem niemanden stören müsste weg.

Bei genauerer Recherche hätte der Autor auch vermelden müssen, dass nicht nur ein Einwohner protestiert hat, sondern unabhängig voneinander mehrere Bürger Sie haben ihren Unmut dadurch gezeigt, indem sie am Bildstock Protestbriefe aufgehängt und an Weihnachten sogar zwei Ersatz-Christbäume aufgestellt haben. Alles war nach kürzester Zeit aber entfernt worden Wer hat solch großes Interesse daran, diese kleinen Proteste der Bevölkerung schnellstmöglich zu eliminieren?

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