Leserbrief - Zur Vorstellung des Sanierungskonzeptes Vorstadt/Eisenbahnstraße in Königshofen

42 Jahre nach der Eingemeindung viel zu spät und in vielen Bereichen nicht finanzierbar

Von 
Ralf Hermann
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Rathaussaal Königshofen: Das war ein wahres Feuerwerk einer Präsentation der futuristischen Aufwertung Königshofens. Wo lag die Aufwertung in den letzten 42 Jahren - oder die Vernachlässigung?

Zu Beginn der Präsentation wurden nach dem Motto "Schwächen können auch Stärken sein" die "positiven" Seiten Königshofens aufgezeigt.

Man sah zum Thema Gastronomie die verwaisten Fasaden des ehemaligen Landhauses "Gemmrigs" und gegenüber "Nöh's -Imbiss". Die sanierungsbedürftige Tauber-Franken-Halle wurde als Ort der kulturellen und sportlichen Begegnung, nicht nur während der Königshöfer Messe, vorgestellt.

Geradezu als Glücksfall für die Einwohner wurde der Discounter Aldi als (einziger) Lebensmittelversorger ins Licht gerückt. Als Touristenmagnet wurde, wenn auch aufwertbar, der Taubertal-Radweg angepriesen.

Danach kamen die "Schwächen" Königshofens, die man selbst tagtäglich sieht: sanierungsbedürftige Wege und Straßen, aber auch verfallene Gebäudefassaden, verwaiste Geschäftslokale entlang der Hauptstraße, aber auch innerorts, bei denen man hofft, diese können sich irgendwann selbst wieder mit "Leben" befüllen.

Ebenso wurden fehlende Verkehrskonzepte besonders im Bereich der Industriegebiete westlich der Tauber, aber auch im Bereich Wöllerspfad aufgezeigt.

ISEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) stellte nun eine Aufwertung des Stadtgebietes von Königshofen vor. Teilgebiete des Stadtbildes sollen durch den Abriss leerstehender Gebäude und Anlegen von Grünflächen verändert werden, die Hauptstraße soll "rückgebaut" und mit verkehrsberuhigten Zonen attraktiver gestaltet werden.

Viel Grün soll die Innenstadt von Königshofen wieder auflockern, angenehm erscheinen und "durchatmen" lassen.

Schwerpunkt der Aufwertung lag im Bereich der Vorstadt/Taubertal-Radweg, von der man sich touristische Attraktivität verspricht: Der alte Bahnhof wird ein "Kulturbahnhof" mit Café (Anmerkung: . . . und Dauerausstellung: "Das war unser Kiebitz", der gegenüber seit über sechs Jahren einen Pächter sucht). Die alte, baufällige Lagerhalle daneben soll eine Radhalle werden, (Anmerkung: "Henry, oh Henry, ehemals Henry's Radshop gegenüber lässt grüßen). Aufwertung der Bahnunterführung (Beleuchtung, helle Gestaltung) - es werden eher Gasmasken wegen des bestialischen Gestanks für den Durchgang benötigt . . .

Fazit der Präsentation: Viel zu spät, nach über 42 Jahren (Eingemeindung 1975) vielleicht auch (gewollter) Vernachlässigung des Stadtteils Königshofens, in vielen Bereichen nicht finanzierbar, wirft die Frage auf, ob dieses auf den Tourismus getrimmte Sanierungskonzept nicht einen anderen Hintergrund verfolgt, den man, wie der Bürgermeister selbst erwähnte, auch mit ihm selbst diskutieren sollte.

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