Leserbrief - Zum Bericht „Becksteiner Weg in Königshofen mögliche Zwischenlösung“ (FN 23. Oktober)

„Der ganze Vorgang ist vernebelt“

Von 
Theodor Schad
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Wäre es nicht so ernst, dann könnte man die eine oder andere Argumentation, die im Gemeinderat besprochen und diskutiert wird, noch verstehen.

Schuld von Anfang an ist einzig und allein Bürgermeister Thomas Maertens. Man könnte ihm das eine oder andere unterstellen, doch wer einen Bauantrag mit möglichen 50 000 Tonnen abstimmen lässt und dann 150 000 Tonnen bei der Genehmigungsbehörde landen, täuscht oder hintergeht den Gemeinderat.

Verständlich, dass die Bürger des Stadtteils Gerlachsheim aufstehen, schon allein deshalb, wenn man die enge Ortsdurchfahrt kennt.

Nicht verstehen kann ich, dass die Stadt Lauda-Königshofen den möglichen Alternativstandort in Grünsfeld, weit ab von einer Wohnbebauung nicht wählt, denn an diesem Gewerbegebiet ist die Stadt Lauda-Königshofen mit 60 Prozent, also mehrheitlich beteiligt. Hier hätte man den Vorteil, dass, ohne ein Wohngebiet zu tangieren, man einen Direktanschluss zur B 290 und zur Autobahn hätte.

Wenn, wie in der Presse zu lesen, Herr Hess, als einzige Alternative nur Königshofen sieht, so sollte der Gemeinderatsneuling erst einmal die direkten Umstände dieser Alternative genau unter die Lupe nehmen. So ist dort eine Wohnbebauung im direkten Umfeld in Richtung Süden und Osten genau 200 Meter entfernt – und nach dem Bericht aus der letzten Gemeinderatssitzung sollen 18 neue Wohneinheiten entstehen. Oder leben hier dann andere Menschen?

Von der Anbindung dieses Gewerbegebietes, von der B 290 kommend, sind die Bahnübergänge täglich mindestens acht bis neun Stunden geschlossen. Der Schwerlastverkehr durch Königshofen ist zur Zeit schon unerträglich.

Oder sieht Herr Hess die Möglichkeit einer schienenfreien Anbindung dieses Gewerbegebiets über die Kreisstraße durch Lauda als erschlossen an?

Vielleicht wäre es besser, Herr Hess, die Zustände vor einem solchen Vorschlag und deren Auswirkungen auf Menschen in einem anderen Stadtteil zu prüfen? Sollte es dazu kommen, wird es in Königshofen zu einem noch nie da gewesenen Aufstand kommen.

Nebelkerzen, wie von Herrn Martin genannt sind, nicht mehr notwendig, nachdem der gesamte Vorgang vernebelt ist.

Man kann für die Bürger von Gerlachsheim nur hoffen, dass am Ende diese Anlage, egal in welcher Größenordnung, nicht kommt und der Gemeinderat aus diesem Vorgang lernt.

Wenn wir aber schon bei Abfall sind, dazu gehört auch die Müllumladestation der Firma Inast in der Gewerbestraße Königshofen, sollte der Gemeinderat sich darum kümmern, wenn schon die Verwaltung nichts tut, hier Änderungen herbeizuführen. So wird von dieser Station aus das gesamte Oberflächenwasser aus den Containern und der Gewerbefläche, mit Wissen der Verwaltung und des Stadtbaumeisters, in die öffentliche Kanalisation geleitet. Die Feinstaubentwicklung, die bei den Umladeaktionen entsteht, schlucken die Anwohner. Wie gefährlich die dort mit installierte Sondermüllstation des Landkreises ist, das kennt niemand. Warn- und Rettungspläne gibt es keine.

Bei dem kürzlichen Brand eines Müllcontainers in der Anlage der Firma Inast gab es im Bereich der Ganghoferstraße noch nicht einmal Luftmessungen. Diese Fahrlässigkeiten sollten durch eine ausreichende Information der Anwohner beseitigt werden. Auch dies sind Aufgaben der Stadträte, bei den Verantwortlichen hier Vorort Druck aufzubauen.

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