Leserbrief - Zu "Konstruktive Vorschläge fehlen" (FN 13. Oktober)

Kaum Nennenswertes, um Dank zu sagen

Von 
Roland Stein, Karl Stark
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Bevor Sie, Herr Strube, Aussagen zu Königshöfer Angelegenheiten machen, sollten Sie sich über die umfassende Zielsetzung und die Lösungsansätze unseres Vereins informieren. Ihre Forderung nach noch mehr "konstruktiven" Vorschlägen hätte sich dann erübrigt, zumal auch die 49 eingebrachten Anregungen von Bürgern zeigen, dass es nicht an Vorschlägen zur Sanierung Königshofens mangelt.

Sie fordern von den Königshöfern Dankbarkeit ein. Wofür? Mehr als die Sanierung der Ortsdurchfahrt ist Ihnen hierzu leider nicht eingefallen - es gibt sonst auch nichts Nennenswertes! Warum sollten wir uns für "Bestrebungen, das Stadtbild aufzuwerten", bedanken? Die Leistungen in diesem Zusammenhang werden weder von den Planern noch von der Stadtverwaltung bzw. dem Bürgermeister ehrenamtlich erbracht, sondern sie werden aus Steuergeldern von uns Bürgern bezahlt!

Hinzu kommt, dass solche "Bestrebungen" schon vor etwa 30 Jahren stattgefunden haben. Bereits damals hatten die Planer Meile & Zoll für Königshofen ein sehr ähnliches wie das jetzt vorgestellte Sanierungskonzept erarbeitet. Auch hier mangelte es nicht an "konstruktiven Vorschlägen". Verwirklicht wurde in diesen 30 Jahren nur wenig. Und nun kommen Sie als Außenstehender und empfehlen uns "Dankbarkeit"!

Die Sanierung der Hauptstraße ging übrigens nicht auf das Konto von Herrn Maertens, auch wenn er dies gerne für sich in Anspruch nehmen möchte. Der damalige Sanierungsbeschluss kam auf Betreiben des von uns sehr geschätzten früheren Bürgermeisters Heirich zustande! Die Gelder flossen aber erst nach dessen Weggang, als Herr Maertens bereits im Amt war.

Aus finanziellen Gründen umfasst die jetzt geplante Sanierung zunächst nur einen Teilbereich Königshofens, nämlich die Vorstadt. Dies ist sicher kein Zufall (Zitat Planer: "Der oberen Stadtverwaltung war es sehr wichtig", dass dieses Gebiet zuerst angegangen werde. Begonnen werde mit der Eisenbahnstraße....)! Den Grund hierfür müssen wir Ihnen, Herr Strube, wohl nicht erklären.

Die Planer gehen davon aus, dass sich zwischen Tauber und Eisenbahnstraße nach deren Sanierung kleinere Betriebe ansiedeln und neue Wohnhäuser entstehen. Gedanken, wie dieses Gebiet vor Hochwasser geschützt werden soll, haben sich aber bisher offensichtlich weder die Planer noch die Stadtverwaltung gemacht (Der Hochwasserschutz müsse noch geklärt werden, so Stadtbaumeister Blessing). Wie realistisch ist denn eine solche "Planung", die noch nicht einmal in der Sanierungszone zu Ende gedacht ist?

Um den Schwerlastverkehr, der die B 290 als Alternative zur Autobahn nutzt, zu reduzieren, schlagen die Planer eine Tempo-30-Zone für die Hauptstraße vor. Genau dies wird von vielen Königshöfern seit Jahren gefordert, aber auch hier stoßen wir auf taube Ohren.

Es ist müßig, Ihnen, Herr Strube, weitere "konstruktive" Vorschläge von Königshöfer Bürgern aufzuzählen. Sie sollten einfach nur aufmerksam die Fränkischen Nachrichten lesen, etwa die beiden letzten Artikel zum Thema "Wöllerspfad" bzw. "Ampelanlage bei Aldi" (28./29. September.) und andere. Durch intensive Zeitungslektüre könnten Sie dann selbst feststellen, dass die Stadtverwaltung uns Königshöfern bisher noch kein nennenswertes "Geschenk" gemacht hat, für das wir uns bedanken müssten.

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