Leserbrief - Zu "Jäger gegen Windenergieanlagen..." (FN 18. August) Erhebliche Bedenken

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Während der Fukushima-Katastrophe im Frühjahr 2011 war in der bundesdeutschen Bevölkerung der starke Wunsch nach einem Ausstieg aus der Atomenergie erkennbar, was letztendlich zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von 2012 führte.

Grundsätzlich befürworten alle großen Natur- und Umweltschutzverbände den Umstieg auf erneuerbare Energien, die konkreten Auswirkungen des EEG bringt die Naturschutzgruppen vor Ort jedoch oft in ein Dilemma.

Im Main-Tauber-Kreis ist es nicht nur die große Zahl der geplanten Windräder, sondern auch die vorgesehenen Standorte, welche aus der Sicht des Naturschutzes große Probleme aufwerfen. Zwar bringt jeder Windradstandort seine eigenen Probleme mit sich, beim Standort Wald potenzieren sich diese jedoch.

Neben landschaftsästhetischen Gesichtspunkten sind vor allem Aspekte des Artenschutzes zu berücksichtigen. Seltene und besonders schützenswerte Vogelarten wie Rotmilan, Wespenbussard und Kolkrabe, die vorwiegend in Waldgebieten brüten, aber auch Spechtarten wie Schwarzspecht und Mittelspecht, die alte Buchen- und Eichenwälder als Lebensraum benötigen, und im Wald lebende Fledermausarten wie die seltene Bechsteinfledermaus werden durch die massiven Eingriffe in das komplexe ökologische System Wald in ihren Beständen gefährdet.

Aus diesen und weiteren Gründen hat deshalb die NABU-Gruppe Lauda in ihrer Stellungnahme zur 2. Änderung des Flächennutzungsplans 2010plus (Windenergie) der Stadt Lauda-Königshofen gegen die dort vorgesehenen Windkraftstandorte, darunter auch die Waldflächen südöstlich von Marbach und nordwestlich von Heckfeld, erhebliche Bedenken angemeldet.

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