Leserbrief - „Werden Empfehlungen des Landes unterlaufen“ (FN 27. März) Ökologische Mindeststandards einhalten

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Jetzt haben wir es schriftlich: „Nach Untersuchungen in Nordrhein-Westfalen ist die Biomasse der Fluginsekten seit 1989 mancherorts um bis zu 80 Prozent zurückgegangen!“

Nur wen kümmert es? Es wird weiterhin hemmungslos gedüngt, gespritzt, gemäht und abgeholzt. Wurde bisher die Tatsache eines Verschwindens von Insekten und Vögeln grundsätzlich bezweifelt und mit Hinweis auf die unsichere Datenlage abgestritten, so werden jetzt die desaströsen Auswirkungen auf unsere Umwelt nicht verstanden und weiterhin ignoriert. Wie anders sollten sonst die Aussagen der zuständigen Straßenmeisterei des Landkreises Main-Tauber durch Günter Brünner erklärbar sein, der die Hinweise auf eine verbesserungswürdige Abänderung der bisher ausgeübten Pflegepraxis aus Gründen zeitlicher und wirtschaftlichen Art ablehnt. „Die Straßenmeistereien werden die im Rahmen ihrer Möglichkeiten nach den Hinweisen ausgeübte Pflegepraxis unter Wahrung der Verkehrssicherheit grundsätzlich beibehalten und nicht ändern.“

Hier wäre den Mitarbeitern und den Vorgesetzten der Straßenmeisterei zu empfehlen, sich die Broschüre des baden-württembergischen Ministeriums für Verkehr mit dem Titel „Straßenbegleitgrün“ doch einmal zur Hand zu nehmen um nicht weiterhin gegen diese ökologischen Mindeststandards bei durchaus erforderlichen Pflegemaßnahmen zu verstoßen.

Ungeachtet der räumlichen Nähe zum Straßenverkehr könnten Straßenränder und Böschungen wertvolle Schutzräume für viele Tier- und Pflanzenarten sein. Dies wäre eine Möglichkeit, die bisher durch rigide und wurzeltiefe „Pflegemaßnahmen“ der Straßenmeistereien im Main-Tauber-Kreis nicht gegeben ist.

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