Leserbrief - Offener Brief an den Ministerpräsidenten, die Landesregierung Baden-Württemberg und die zugehörigen Fachämter Unendliche Geschichte im Bauland

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Was habt ihr uns, den Bürgern der Gemeinde Ahorn, nicht schon alles versprochen im Zusammenhang mit der Landesstraße 514 (Kreisgrenze Neckar-Odenwald-Kreis / Main-Tauber-Kreis bis Ortsmitte Berolzheim, Streckenlänge rund drei kilometer). 60 Jahre Projektierung der öffentlichen Hand ohne Verwirklichung lassen uns "dahinten" an Obrigkeits-Demenz (die haben uns vergessen) glauben, oder muss hier von Unfähigkeit ausgegangen werden?

Die Regierungen haben gewechselt, nach 50 Jahren sogar grundlegend, die Verwaltung ist jedoch geblieben, verändert hat sich für uns hier nichts. Das einzige was sich verändert hat, ist der traurige Zustand der L 514. Vor rund drei Jahren sah es dann so aus, als würde die drei Kilometer lange Lücke zwischen den längst ausgebauten Strecken geschlossen. Es wurden dann auch tatsächlich zwei Kilometer gebaut.

Die Straßenplaner haben es immerhin geschafft, in diese kurze Strecke zwei eklatante Unfallschwerpunkte des Main-Tauber-Kreises mit einzubauen. Nach 60 Jahren eine stolze Leistung!

Der Rest der Strecke ist mittlerweile in so erbärmlichem Zustand, dass die Straßenbauverwaltung auf dem "Autobahnzubringer" die Geschwindigkeit auf fußgängerzonenfreundliche 30 km/h beschränken musste.

Überall im Ländle, auch in unmittelbarer Nachbarschaft, werden kerngute Straßen repariert und bekommen unnötigerweise neue Fahrbahnbeläge. Das wird dann gerne damit begründet, dass die Zuständigkeit bei unterschiedlichen Trägern läge. Egal wer zuständig ist, das vergeudete Geld kommt aus der Tasche von uns Steuerzahlern.

Wir bekommen hier Windmühlen in die Erholungslandschaft geklatscht, in Stuttgart wird eine Verkehrsstruktur geschaffen, die ins nächste Jahrtausend weist.

Alle Bürger sind gleich? Wenn die Regierungs- und Verwaltungsleute tagtäglich über "unser" Sträßle zu ihren jeweiligen Arbeitsplätzen gelangen müssten, wir sind sicher, der Missstand wäre seit 59 Jahren behoben.

Auch die regionale Presse scheint sich nur für Ereignisse, bei denen der ewig lächelnde Prof. Dr. Reinhart abzulichten ist, zu interessieren. Aber selbst der kann über diese Straße nicht mehr lachen.

Wir befürchten nun, nachdem, nicht wie von örtlichen Politgrößen in Aussicht gestellt, ein Baubeginn in diesem Jahr unwahrscheinlich ist, dass der Lückenschluss zukünftigen Regierungen und ihren angehängten Verwaltungen weitere 60 Jahre Mühe und Plage verursachen wird.

Solange aber wird der Unmut der direkt Betroffenen kaum zu bändigen sein. Ein zartes Murren ist allerorts schon zu vernehmen. Wenn die verlachten "Hinterwäldler" laut werden, wird man das auch in Stuttgart zur Kenntnis nehmen müssen. Versprochen!

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