Leserbrief - Zu „Beitrag für mehr Verkehrssicherheit“ (FN 23. Januar)

„Kommen uns ziemlich verlassen vor“

Von 
Gerhard Hauf
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In einem interessanten Beitrag für mehr Verkehrssicherheit am Beispiel der B27 äußerte sich der Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Achim Brötel, wie folgt: Der …. Ausbau der B 27 zwischen dem Abzweig Mudau und der Ausfahrt Buchen-Süd ist ein „klarer Fall für mehr Verkehrssicherheit“. Der Landrat gab im weiteren dazu folgendes Bekenntnis ab: „Wer so wie wir im ländlichen Raum lebt, weiß, dass Straßen unsere Lebensadern sind und bleiben.“

Diese Erkenntnisse wünsche ich mir auch vom Landratsamt Main-Tauber-Kreis und kann deshalb Landrat Frank, aber auch den Kreistagsfraktionen nur empfehlen, dies auch auf die L 1001 von der Kreisgrenze bei Oberstetten bis Weikersheim zu übertragen und endlich eine klare Anforderung an das Land und zuvorderst an das Regierungspräsidium Stuttgart und dessen Straßenbauabteilung zu richten, dass endlich im Rahmen einer Erhaltungsmaßnahme die gesamte Strecke einen halbwegs einheitlichen Standard erhält. Noch immer fehlt das Teilstück Kreisgrenze vor Könbronn bis zum Anschluss auf Gemarkung Oberstetten (rund 500 Meter) und noch immer fehlt der Ausbau von Laudenbach bis Vorbachzimmern.

Ein klares Bekenntnis zu mehr Verkehrssicherheit muss logischerweise die Forderung ergeben, dass der Landkreis auch die beiden Teilstücke der L 1001 zu einem Ausbau im Rahmen des Erhaltungsmanagements für Landesstraßen mit hoher Priorität fordert.

Seit vielen Jahren besteht das Erfordernis, einer einheitlichen Betrachtung für die Verkehrsachse des Vorbachtals, für die L 1001 von der Kreisgrenze bis Weikersheim. Mit eben einem solchen klaren Bekenntnis von unserem Landrat und Kreistag, wie es die Nachbarkreisverantwortlichen dokumentieren, und den daraus folgenden Forderungen an das Land, endlich zu handeln und die Strecke zur Sanierung im Rahmen des Erhaltungsmanagements freizugeben, müsste es doch gelingen, nach Jahrzehnten, die Strecke für den zunehmenden Verkehr fit zu machen und damit der Erkenntnis gerecht zu werden: „Wir leben hier im ländlichen Raum und wissen, dass auch diese Straße eine Lebensader ist und bleibt!“

Erfüllen würde sich damit auch der Wunsch der Bevölkerung und der Verkehrsteilnehmer für ein Mehr an Verkehrssicherheit! Angestrebt wird mindestens ein gleichwertiger Standard, wie er zwischen Nieder-stetten und Vorbachzimmern im Jahr 2014 vorgelegt wurde.

In einem Schulterschluss der Kommunen Weikersheim und Niederstetten mit den Ortschaften Vorbachzimmern, Haagen und Laudenbach im Jahr 2015 wurden für die Vorbachtaltraße die kommunalen Notwendigkeiten klar ausgesprochen und dem Land überreicht. Es tut sich nichts! Die Strecke Vorbachzimmern-Laudenbach wurde so mir nix, dir nix aus der Prioritätenliste des Erhaltungsprogramms vom Land gestrichen. Da kommt sich dieser Teil des ländlichen Raums doch ziemlich verlassen vor! Auf andere Formulierungen sei aus Höflichkeit verzichtet. Wann endlich handeln die Verantwortlichen? Wann kommt endlich proaktive Bewegung beim Landesverkehrsminister und dem RP in Gang? Wann macht der Landkreis öffentlich deutlich, dass er die Notwendigkeit sieht und das Anliegen der Bevölkerung unterstützt und zum Handeln auffordert?

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