Leserbrief - Zu „AfD-Büro stark beschädigt“ (FN, 18. Oktober)

Argumente statt Steine und Farbgeschosse

Von 
Steffen Baumann
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In Anlehnung an den Philosophen Rousseau sagt ein Sprichwort „Wer keine Argumente mehr hat, wird beleidigend.“ Oder man wirft Steine und Einmachgläser mit roter Farbe gegen das Wahlkreisbüro der AfD, denn anders ist der Übergriff aus meiner Sicht nicht zu erklären.

Mit dem Demokratieverständnis dieser Duckmäuser kann es nicht weit her sein, wenn man meint, auf diese Weise eine Partei mundtot machen zu können, die in die eigene Denkwelt nicht hineinpasst. Nochmals zur Erinnerung: Bei der Landtagswahl 2016 erzielte die AfD in Baden-Württemberg 15,1 Prozent der Stimmen, umgerechnet waren das zirka 810 000 Wähler.

Mit Dr. Christina Baum zog eine von 23 legitim und völlig gesetzeskonform gewählten Abgeordneten in den Stuttgarter Landtag ein. Die Auseinandersetzung über die Inhalte und Standpunkte einer Partei sollte in einer Demokratie durch Diskussion, Argumente und Kompromissfähigkeit geschehen, aber sicher nicht durch Steine und Farbgeschosse.

Im Übrigen sollten es die Steine- und Farbwerfer künftig vielleicht einfach dem Wähler überlassen, durch wen er sich mit welchen Überzeugungen im Parlament vertreten sehen möchte, wie es die freiheitliche Demokratie ganz ohne Gewalt vorsieht.

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