Leserbrief - Zu „Bestellter Affe kam nicht an“ (FN, 21. Februar)

„Was für eine Tierliebe!?“

Von 
Ramona Stümpel
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In den letzten Tagen kann man immer wieder in den Medien Berichte über die Zustände im Schlachthof Tauberbischofsheim lesen. Wie dort Tiere zu unserem Nutzen gequält werden, um unseren „günstigen“ Fleischkonsum zu decken.

Auch in der Ausgabe vom Mittwoch konnte man in den FN wieder zwei Leserbriefe zu diesem Thema lesen. Ebenso wurde in einer Kleinanzeige über die Mahnwache vom Tierschutzverein berichtet.

Zusätzlich konnte man auf dieser Seite einen Artikel lesen („Bestellter Affe kam nicht an“), in der eine Frau aus Tauberbischofsheim einem Internetbetrug zum Opfer fiel.

Als ich diesen Bericht gelesen habe, war mein erster Gedanke, dass die Betrugssumme noch viel zu niedrig ausfiel. Eigentlich hätte der Schaden dieser Frau für diesen Internetkauf noch viel höher ausfallen müssen. Aber diese Frau wird leider kein Einzelfall sein.

Ich möchte nicht wissen, wie viele Tiere aus anderen Ländern ihr Leben auf dem Weg hierher lassen müssen, nur weil es Menschen gibt, die ein süßes Plüschtier in ihrem Wohnzimmer, eine außergewöhnliche Schlange in ihrem Terrarium oder sonstige vom Aussterben bedrohte Tiere in ihrem Leben besitzen möchten. Ob die Haltung nun artgerecht ist oder nicht.

Was in diesem Fall in Tauberbischofsheim ein Kapuzineraffe soll, dessen natürlicher Lebensraum in Süd- und Mittelamerika liegt und der im Regenwald als Rudeltier lebt, ist und bleibt für mich ein Rätsel.

Jedes Kind liebt Pippi Langstrumpf mit ihrem Kapuzineraffen auf der Schulter. Auch ich habe diesen Film und die Figuren geliebt. Doch im Traum würde mir nicht einfallen, ein solches Tier hierher zu holen. In dem Moment sehe ich wieder das Leid dieses Tieres vor mir. Ich sehe zwar keine Viehtransport-Lkw, Elektroschocker oder Schläge. Ich sehe nur noch ein armes, kleines und verängstigtes Äffchen in einer dunklen, engen Transportbox, das nicht weiß wo es nun hinkommt und was aus ihm wird.

Ein Video ist dazu nicht nötig, schon allein dieser Gedanke treibt mir auch die Tränen in die Augen.

Wie können wir Menschen nur so sein? Dabei sollen wir doch die Krone der Schöpfung sein.

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