Zum Thema - Kommunalwahlen Sozialer Sprengsatz in den Stadtteilen

Lesedauer

Leser Bernd Kriebel wirft der Kommunalpolitik "Vogel-Strauss-Methode" vor.

© dpa

Was mich nach den Wahlen emotional an die Grenzen bringt, ist jene Vogel-Strauß-Methode, die sich mancher Kommunalpolitiker zu eigen macht. Anstatt sich über eine Wahlbeteiligung von knapp 38,6 Prozent Gedanken zu machen, sehen sie die Ursachen des bröckelnden sozialen Kitts nicht in den dringend zu lösenden Fragen und Problemen, sondern im falschen Auszählverfahren bei den Kommunalwahlen. Jedem, der sozial und politisch engagiert ist, sollte klar sein, dass die Probleme, wie man sie aus französischen Großstädten kennt, früher oder später auch in Mannheim auftreten.

Schon jetzt sind in einzelnen Stadtteilen und Straßen die Armutsgrenzen sichtbar. Gegen diesen sozialen Sprengstoff müssen Konzepte entwickelt werden. Ob hier die geplante neue Bundesgartenschau und die Kunsthalle die richtigen Antworten sind, muss der neue Gemeinderat herausfinden.

Im Übrigen halte ich nichts davon, wenn man sich die Methoden der Rechten zu eigen macht und vor das Haus des politischen Gegners zieht. Ich glaube, einzelne Gemeinderäte wären wenig begeistert, wenn die politische Auseinandersetzung plötzlich vor ihrem Wohnhaus stattfindet und nicht im öffentlichen Raum.

Mehr zum Thema

Interview Politologin Barbara Unmüßig: Energie-, Agrar- und Rohstoffwende zusammen denken

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Ernährung Kitas macht Verzicht auf Zusatzobst „sprachlos“

Veröffentlicht
Mehr erfahren