Ein abstrakter Artikel

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Zum Debattenbeitrag "Wird Deutschland eine ,Rentnerdemokratie', Herr Schmidt?" vom 5. März:

Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich den Artikel mehrmals habe lesen müssen, um überhaupt ansatzweise zu verstehen, was uns dieser Bericht sagen, wo der tiefere Sinn wohl liegen möge. Trotzdem versuche ich es einmal: Die Hauptstoßrichtung liegt scheinbar in der mittlerweile auch dem allerletzten Bürger bekannten Tatsache, dass unsere Gesellschaft immer älter wird. Daraus wird jetzt geschlussfolgert, dass die ältere Generation die Macht habe und sie zuungunsten der jüngeren Generationen ausnutzen könnte.

Das kann ich nicht nachvollziehen, denn: Die junge Generation ist doch immer irgendwie Tochter, Sohn, Nichte, Neffe oder Enkel der älteren Generation. Am eigenen Beispiel kann ich erkennen, dass sich Omas, Opas, Tanten und Onkel viel mehr als früher um das Wohlergehen ihrer Lieben kümmern, insbesondere in monetären Belangen.

Dass die Alten angeblich überproportional vertreten sind, liegt doch nur daran, dass sie eben auch entsprechend proportional den Anteil der Bevölkerung stellen. Dass auch in der politischen Führung die Funktionsträger Ältere sind, ist für mich eine logische Folge, da Menschen, entgegen ideologischen Wunschdenkens, nur im Lauf der Jahre eine gewisse mentale und charakterliche Reife erlangen, pure Intelligenz reicht da nicht aus.

Allerdings muss ich mir da leider selbst widersprechen, Alter schützt vor Torheit, besser Dummheit, nicht, wie man in der aktuellen politischen Situation bei allen Akteuren leider sehr massiv zur Kenntnis nehmen muss.

Schlussendlich das Ergebnis: Deutschland ist nicht auf dem Weg in eine Rentnerdemokratie. Ich frage mich, wenn dem aber so wäre: Was wäre der Nachteil oder die Konsequenz, wäre diese Demokratie deshalb weniger demokratisch, sollte man dann die Rechte der Älteren irgendwie einschränken? Den Jüngeren mehr zugestehen? Was wäre das dann für eine Demokratie? Was wäre die Lösung des Professors zu welchem Problem? Aus meiner Sicht ist das ein etwas abstrakter, un(be)greifbarer Artikel. (Armin Latell, Mannheim)

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