Aufklärung für die Bürger

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Zum Artikel "17 Stunden Geduld und Gottergebenheit" vom 6. Juni aus der Ramadan-Serie:

Der Artikel "17 Stunden Geduld und Gottergebenheit" im MM vom 6. Juni befasst sich mit dem Alltag eines in Deutschland aufgewachsenen Muslim. Als ein solcher habe ich mit sehr großer Freude Ihren Artikel gelesen.

Ich bin ein Mannheimer Muslim, und meine Kindheit hat sich in den Beiträgen von Hasan-Hüseyin Kadioglu wirklich wieder gespiegelt. Nochmals möchte ich mich bei der Redaktion bedanken, dass sie sich für die interreligiöse Öffnung entschieden hat.

Positive Aufklärung

In dem Artikel wird aus einer muslimischen Perspektive der Fastenmonat beleuchtet und als Mannheimer Muslim, der hier die Schule besucht hat, empfinde ich das als eine positive Aufklärung. Viele dieser Punkte sind nämlich bei der Bevölkerung noch nicht angekommen.

Dem Mannheimer Morgen, welcher hier in der Region eine hohe Auflage hat, ist es erfolgreich gelungen, einen weiteren Anteil der Bevölkerung anzusprechen. Die Perspektive von Herrn Kadioglu möchte ich mit den Worten "Begegnung mit Fremden" betiteln.

Mangelndes Wissen

Leider musste auch ich in meiner Schulzeit im Unterricht Fragen zum Islam beantworten und mich immer wieder rechtfertigen. Mir wollten meine Lehrer zum Beispiel nicht abnehmen, dass ich aus eigener Überzeugung während des Ramadans faste. Hier wurde für mich deutlich, dass durch mangelndes Wissen keine Empathie entwickelt werden konnte.

Die Berichte von Hasan-Hüseyin Kadioglu finde ich für die Aufklärung unserer Bürger ein sehr wichtiges Medium - vor allem in Richtung interreligiöser und interkultureller Öffnung, Toleranz und Akzeptanz in der Gesellschaft. (Fatih Agirman, Mannheim)