Infames Vorgehen von Erdogan

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Zum Artikel "Erdogan greift zu Nazivergleich" vom 6. März:

Erdogan ist von dem Verlangen nach absoluter Macht getrieben und dazu ist ihm jedes Mittel Recht, den bis zur Ausrufung des Ausnahmezustandes demokratisch verfassten türkischen Staat zum Schaden seiner Bürger zu entrechten. Sein fadenscheiniges Vorgehen, diese Allmacht durch ein Referendum herbeiführen und legitimieren zu lassen, ist einfach infam.

Gewiss ist doch, dass ein sehr großer Teil der türkischen Wähler überhaupt nicht versteht, worum es in Wahrheit geht. Zu massiv ist die erdogansche Desinformationskampagne, die er auch auf Europa und insbesondere auf Deutschland ausweiten will. Dass Kommunen oder private Betreiber von Versammlungsmöglichkeiten keinen Bock darauf haben, sich von der Regierungsriege Erdogans für einseitige Wahlkampfpropaganda missbrauchen zu lassen und damit Gefahr laufen, sich bürgerkriegsähnliche Tumulte ins Haus zu holen, ist leicht nachvollziehbar.

Wir Pass-Deutschen sind es als Wähler gewohnt, aus einem breiten Spektrum an politischen Parteien und deren Programmen auswählen zu dürfen. Und jedes dieser Programme wird in allen Medien transparent gemacht. Von diesen Möglichkeiten für alle sehe ich in der Türkei nichts, gar nichts! Erdogans völlig überzogener Nazi-Vergleich stimmt weder für Deutschland noch für die Niederlande. Für die am Allerwenigsten, waren sie doch selbst Leidtragende. (Helga Rinecker, Mannheim)

Wes Geistes Kind Herr Erdogan ist, darüber gibt es wohl keine zwei Meinungen. Aus einfachsten und ärmlichen Verhältnissen entsprungen, versucht er sich, als starker, alleinregierender Despot, zu profilieren. Das heißt, die Türkei alleine regieren, die ganze Macht an sich zu reißen - verbunden mit allen Negativfolgen für sein eigenes Volk. Um dies zu erreichen, bringt er nun eine neue Methode ins Spiel, um seine Landsleute in Deutschland hinter sich zu bringen - und Zwietracht zwischen Deutschen und Türken zu erreichen.

Dreckiges Spiel

Mit seinen Vergleichen zum Nationalsozialismus versucht er, das friedliche Miteinander zu zerstören. Wenn er meint, jeden Deutschen mit seinen Nazivergleichen denunzieren zu müssen, entbehrt dies ebenso jeglicher Grundlage wie sein Zitat: "Wenn sie sich nicht schämen würden, glaubt mir, dann würden sie die Gaskammern und Konzentrationslager von neuem auf die Tagesordnung setzen". Damit wird jedem Opfer des Nationalsozialismus ins Gesicht geschlagen und die schrecklichen Taten von damals massiv verharmlost.

Er selbst vergisst anscheinend immer wieder den Völkermord an den Armeniern. Aber für diese Äußerungen hat sich unsere Regierung ja schon tausendfach bei ihm entschuldigt. Würden solche Sätze von der AfD, NPD oder Pegida kommen, müssten sie mit Strafanzeigen rechnen. Aber Erdogan hat anscheinend Narrenfreiheit.

Bleibt nur zu wünschen, dass die hier lebenden Türken das dreckige Spiel Erdogans durchschauen - und sich nicht vor den Wagen seines größenwahnsinnigen Machthungers spannen lassen. Die Spaltung einer friedlichen Gesellschaft ist das Ziel, was er damit erreichen will. Die Angst, das Verfassungsreferendum am 16. April (Ostersonntag) zu verlieren, ist klar in seinen Augen zu erkennen. (Gunter Engert, Mannheim)

 

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