Hersteller der Waren profitieren

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Zum Artikel "Jedes achte Lebensmittel landet in der Tonne" vom 15.8.:

Vorweg möchte ich schreiben, dass ich 1949 geboren bin und nicht nur von "früher war alles besser" schwärme. Ich habe in den 1950er und 60er Jahren eine Zeit erlebt, wo der Tisch nicht immer im Überfluss gedeckt war. Satt wurden wir jedoch immer. Wir kauften unsere Milch offen in der Kanne beim Milchmann um die Ecke. Die Butter/Margarine sowie andere Lebensmittel wurden im Sommer im kühlsten Raum der Wohnung aufbewahrt, da in dieser Zeit an einen Kühlschrank nicht zu denken war. Es wurden jahreszeitüblich Obst und Gemüse gegessen. Was übrig war, gab es am nächsten Tag aufgewärmt.

Verfallsdatumswahn beenden

Uns Kinder wäre damals nie eingefallen, Schokolade, die sich durch Erwärmung etwas verformt oder farblich verändert hatte, in die Tonne zu hauen. Denn Schokolade gab es nur selten. Obst und Gemüse wurde an schlecht gewordenen Stellen ausgeschnitten und gegessen. Auf keine der gekauften Verpackung war ein schwachsinniges Verfallsdatum gedruckt. Unsere Eltern wussten, wann Lebensmittel nicht mehr genießbar waren. Hierzu würde es noch einige Beispiele geben, wie Essen und Trinken früher ohne Verfallsdatumanzeige verwertet wurde. Das mit dem Essen in den Abfall wird sich erst ändern, wenn der Mindesthaltbarkeit- oder Verfallsdatumswahn für gewisse Lebensmittel aufhört. Wer profitiert? Überwiegend die Hersteller der Waren.

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