Durch die Berichterstattung über die Kaiserring-Diskussion wurde ich wieder erinnert an ein ganz naheliegendes Thema: welche Möglichkeiten gibt es eigentlich, den Autoverkehr in der City wirksam zu vermindern und die Stadt als Aufenthaltsraum aufzuwerten?
Es gibt ausgerechnet in den USA ein gutes Beispiel: Portland, Oregon. Dort gibt es den 'fareless square' (='Quadrat') , innerhalb dessen die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos sind! Ergänzt wird er durch Parkmöglichkeiten in den Randbereichen. Die Innenstadt hat dadurch eine sehr angenehme Aufenthaltsqualität, viel weniger Autos, mehr Lokale, Geschäfte, Fußgänger . . . richtig schön.
Wie wäre es denn in Mannheim mit einem kostenfreien Quadrate-Ticket (so was wie 'freie Fahrt im Quadrat')? Idealerweise natürlich zusammen mit Ludwigshafen. Das würde sicher viele Stadtbesucher davon abhalten, mit dem Auto in oder durch die Innenstadt zu fahren. Dann wären auch Konzepte wie die Kaiserring-Umgestaltung ein Erfolg für alle. Die Erreichbarkeit und die Taktfrequenzen wurden ja in den letzten Jahren verbessert, jetzt fehlt noch ein finanzieller Anreiz für Gewohnheits-Autofahrer.
Ich bin überzeugt davon, dass immer mehr Menschen die Vorteile des autolosen Fortbewegens in der Stadt testen und schätzen lernen würden. Hier könnte Mannheim als gutes Beispiel unter den deutschen Städten vorangehen. Auch ein Nahverkehrs-Abo für Wenignutzer außerhalb der Stoßzeiten (die kein Jobticket haben und für die das Rhein-Neckar-Ticket viel zu teuer ist) wäre sinnvoll.
Wenn wir dann in der Zukunft auch ein Nahverkehrskonzept für die ganze Metropolregion umsetzen können, sind wir ein ganzes Stück weiter in Richtung einer nachhaltigen Region. Alla dann: Mannem fährt vor!
