Dieser Bericht verdeutlicht wieder, wie durch blinde und einseitige "Tierliebe", der Tier- und Naturschutzgedanke ad absurdum geführt wird. Speziell das weitläufige Coleman-Gelände mit seinen Trockenrasen, stellt ein Refugium für einige bedrohte bodenbrütende Vogelarten im Mannheimer Norden, wie. z. B. Grauammer und Rebhuhn, dar. Nun ist zum einen durch unabhängige Studien von Naturschutzverbänden bewiesen, zum Anderen aber auch jedem aufmerksamen Beobachter von Katzen in Hausgärten bewusst, dass Katzen einen erheblichen Einfluss auf die Vogelwelt haben.
Dies ist davon unabhängig, ob sie hungrig sind oder nicht, der Jagdtrieb ist immer vorhanden. Gehen wir nun davon aus, dass jede der geschätzten 200 Katzen auf dem Coleman-Gelände nur 1 - 2 Vögel pro Woche fängt, was äußerst niedrig angesetzt ist, und im Frühling und Sommer zur Brut-und Aufzuchtzeit, wenn die unerfahrenen Jungvögel ausfliegen, um ein Vielfaches höher sein wird, kommen wir hier in einen fünfstelligen Bereich.
Nun stellt sich die Frage, ob ein willkürlich in die Natur gebrachtes und nicht heimisches Tier, mehr wert ist als seltene und teils bedrohte heimische Vögel. Wenn schon ein Töten der Katzen nicht zulässig sein soll, was ich anzweifle, wenn es dem Schutz der freilebenden Tierwelt dient, so sollte zumindest sofort das Füttern eingestellt werden, damit sich auf Dauer wenigstens ein niedrigerer Katzenbestand und damit ein geringerer Beutegreiferdruck für die freilebenden Tiere ergibt. Um dem Aufschrei der Katzenliebhaber zuvorzukommen, möchte ich klarstellen, dass ich das Engagement des Tierschutzvereins auf der Friesenheimer Insel sehr würdige und dort auch selbst schon junge Katzen, die ausgesetzt worden sind, abgegeben habe. Man sollte aber seine Tierliebe nicht auf einzelne Tierarten beschränken und andere, vielleicht weniger populäre freilebende Arten, damit in großer Zahl blindlings opfern.
