20 Prozent Rendite - wie soll das gehen?

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Zum Interview "Bis zu 20 Prozent Rendite" vom 4. Januar:

Wow! "20 Prozent Rendite für ein gut ausgelastetes, professionell geführtes Pflegeheim" heißt es im Interview mit Sebastian Meißner, Branchenexperte beim Marktforscher Pflegemarkt.com im Wirtschaftsteil des "MM" vom 4. Januar. Da frage ich mich als Verantwortliche doch: Machen wir etwas falsch als Caritasverband Mannheim mit inzwischen sieben sehr gut ausgelasteten, professionell und liebevoll geführten Pflegeheimen?

Wie kann man 20 Prozent Rendite erwirtschaften, ohne dass es auf Kosten der Qualität, der Mitarbeiter oder der Bewohner geht? Irgendjemand muss diese 20 Prozent Rendite zahlen, die an Investoren abfließen. In der Regel sind es die Bewohner oder der Sozialhilfeträger. Wir schaffen das nicht, und 20 Prozent Rendite will ich auch gar nicht schaffen. Das ist unmoralisch und widerspricht unseren Werten.

Pflege soll bezahlbar bleiben

Erstens soll Pflege bezahlbar bleiben. Zweitens sollen Mitarbeiter, die eine harte Arbeit leisten, egal, ob Fach- oder Hilfskraft, einen anständigen Lohn erhalten. Und drittens sollen unsere Heime langfristig aufgestellt sein. Das heißt, wenn die Immobilie abgeschrieben und veraltet ist, muss Geld im System sein, um wieder neu investieren zu können. Diese Rücklagen müssen also erwirtschaftet werden, um langfristig aufgestellt zu sein - auch von den freien gemeinnützigen Trägern. Nur bleiben bei uns erwirtschaftete Überschüsse, die zwischen zwei und vier Prozent liegen, als Rücklage der Pflege erhalten.