Mehr Kritik gewünscht

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Zum Artikel "Eine Oper - jung wie am ersten Tag" vom 19. Dezember:

"Hänsel und Gretel" zum 300. Mal am NTM in derselben Inszenierung, das ist beachtlich und aller Ehren wert. Dennoch, ein paar mehr kritische Bemerkungen hätte ich mir im Bericht von Frau Sohn-Fritsch schon gewünscht. Zweifellos hat die Musik von Humperdinck nichts von ihrer Mädchenhaftigkeit und Genialität verloren. Die Kinder, die die Mannheimer Inszenierung der 1970er Jahre vor Jahrzehnten gesehen haben, schwelgen nicht zu Unrecht in alten Erinnerungen. Was ist aber mit den Kindern von heute?

Im Bericht heißt es, "es fällt auf, dass die Kinder ganz ruhig sitzen". Etwa so wie in den 1970er Jahren? Oder sind sie gar gelangweilt? Ist denn das Konsumverhalten der Kids von heute noch dasselbe wie früher? Nein, eine Inszenierung, die nur den Erwachsenen Rechnung trägt und für die Kinder von heute als einzige Attraktion eine Hexen-Puppe am Seil quer über die Bühne fliegen lässt, ist nicht mehr zeitgemäß. Wenn junges Publikum gewonnen werden soll, muss da etwas Anderes passieren. Wo bleibt der Mut bei "Hänsel und Gretel"?

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