Adler Mannheim - Kanadier gilt als Führungsspieler

Aaron Johnson und der Reiz des Neuen

Von 
Christian Rotter
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Mit harter Arbeit zum Erfolg: Das ist der Plan von Aaron Johnson (links).

© Binder

Mannheim. In Aaron Johnsons Namen taucht zwar kein "C" auf, dieser Buchstabe ist mit dem Adler-Neuzugang aber eng verbunden. In den vergangenen drei Spielzeiten führte der Kanadier seine Teams in der unterklassigen American Hockey League (AHL) als Kapitän aufs Eis: 2013/14 das Hartford Wolf Pack, 2014/15 die Binghamton Senators, 2015/16 Stockton Heat.

Die Führungsqualitäten des 33-Jährigen sind ein Grund, warum sich die Mannheimer die Dienste des Abwehrspielers gesichert haben. "Aaron ist für uns kein Unbekannter. Wir verfolgen seine Entwicklung seit einigen Jahren", sagt Manager Teal Fowler über den Linksschützen, der zuletzt für Stockton drei Tore erzielte und 15 Vorlagen sammelte.

Johnson gilt als guter Schlittschuhläufer mit Offensiv-Qualitäten und einem guten Aufbaupass, aber nicht unbedingt als "Schlagschuss-Monster". Beim Spengler Cup 2015, an dem auch die Adler teilnahmen, lief er für das Team Canada auf, das sich den Turniersieg sicherte.

291 Mal lief Johnson in der nordamerikanischen Profiliga NHL auf, zuletzt vor über drei Jahren in Boston. Nun reifte in ihm der Wunsch eines Tapetenwechsels. "Ich liebäugele schon länger mit dem Gedanken, in Europa zu spielen. Der Reiz, etwas Neues auszuprobieren, war einfach sehr groß. Ich mag die Art und Weise, wie auf der größeren Eisfläche gespielt wird", sagt der 33-Jährige, dessen Frau im November das erste Kind erwartet.

"Will Meisterschaften gewinnen"

Johnson setzte sich intensiv mit seiner beruflichen Situation auseinander. Das erleichterte ihm den Entschluss. "Oberstes Ziel in der AHL ist es, Spieler zu entwickeln. Ich bin nun allerdings in ein Alter gekommen, in dem ich Meisterschaften gewinnen will", unterstreicht er. Damit begründet er auch, weshalb er in den vergangenen Jahren nie lange an einem Ort ausharrte: "Als ein älterer Spieler, der ich nun mal bin, ist es in der AHL schwerer, in einer Organisation zu bleiben. Die Klubs tauschen die Routiniers gerne aus. Ich habe in den verschiedenen Teams bessere Möglichkeiten für mich gesehen."

Als seine erfolgreichste Phase bezeichnet Johnson die Spielzeiten bei den Chicago Blackhawks und den Boston Bruins. "Wir hatten großartige Teams, haben einmal das Halbfinale, einmal das Endspiel um den Stanley Cup erreicht", sagt der 1,85-Meter Mann, der in Mannheim das Trikot mit der Nummer 5 trägt.

Um eine Ahnung davon zu bekommen, was ihn in der Quadratestadt erwartet, tauschte er sich mit Ex-Adler Craig MacDonald aus, die meisten Informationen bekam er allerdings von Betreuer Tom Severance: "In gleicher Funktion habe ich Tom in Binghamton kennengelernt. Er hat mir erzählt, wie toll das Team sei, und dass der Klub die Spieler sehr gut behandelt."

Als sich Johnson zum ersten Mal mit Manager Fowler unterhielt, fiel gleich das Wort Meisterschaft. "Das ist zurzeit mein einziges Ziel", betont der Verteidiger, der seine Führungsqualitäten auf dem Eis beweisen will: " Ich liebe es, hart zu spielen und hart zu arbeiten. Das ist die beste Art, eine Mannschaft zu führen. Du kannst deinen Teamkollegen ja nicht sagen, was sie machen sollen, wenn du die Einstellung nicht selbst vorlebst."

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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