Heimat

Erstes Vorzimmer

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Im ehemaligen Ersten Vorzimmer des Kaiserlichen Quartiers, zu großherzoglichen Zeiten Speisezimmer, steht der wertvollste Schatz – die sechs Meter lange gedeckten Empiretafel mit dem Großherzoglichen Hofsilberservice: Terrinen, Platten, Schalen, Saucièren, Teller, „Cloches“ (Deckel), vergoldete Bestecke, verspiegelte Platten, hohe Kerzenleuchter und Vasen - was für eine funkelnde Pracht! Das Service ist 1823 im Auftrag Großherzog Ludwigs von Baden von dem bekannten Silberschmied Jean-Baptiste-Claude Odiot in Paris hergestellt worden. Später ergänzt, zählt es insgesamt 130 Teile, jedes geschmückt mit dem badischen Staatswappen mit Krone, Löwe und Greif. Inzwischen tief schwarz angelaufen, hat das Land alle Exponate 2013 aufwendig reinigen lassen – aber die Stücke verfärben sich immer wieder. Eine Untersuchung hat nämlich festgestellt, dass der Silbergehalt mit 95 bis 97 Prozent sehr hoch, sogar höher als bei Sterlingsilber ist. Zuletzt, seit 1918, haben die badischen Erben auf Schloss Salem davon gespeist. Das Haus Baden bietet es in den 1990er Jahren zum Preis von 1,6 Millionen Euro zum Verkauf an – weil es, wieder einmal, Mittel braucht. Mit Hilfe von Sponsoren kauft das Land 2004 die Hälfte des Services für das Mannheimer Schlossmuseum.

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