Impfstau in Baden-Württemberg - Astrazeneca lagert haufenweise im Kühlschrank

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dpa/lsw
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Südwest. Bis vor wenigen Tagen sprachen alle vom Mangel am Impfstoff, nun gibt es zu viel davon, zumindest vom Hersteller Astrazeneca. Insgesamt wurden bislang 192 000 Dosen ans Land geliefert, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch bestätigte. Laut Robert Koch-Instituts (RKI) wurden aber nur 12 112 Dosen im Südwesten verimpft. Das wären gerade mal etwas über sechs Prozent. Der Rest lagert derzeit ungenutzt in Kühlschränken. Laut RKI liegt Baden-Württemberg im Ländervergleich damit weit hinten. Die Zahlen stimmten allerdings nicht, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Es sei bereits weit mehr geimpft worden. Problem sei ein Meldeverzug durch die Kliniken.

Als Begründung nannte das Gesundheitsministerium zudem, dass die Kliniken den Impfstoff teils erst seit einer Woche in den Impfzentren abholen können. Aus Sicht des Ministeriums besteht aber keine Gefahr, dass der Astrazeneca-Impfstoff verdirbt. "Der Impfstoff ist ungeöffnet im Kühlschrank sechs Monate haltbar." Astrazeneca bekomme man erst seit drei Wochen geliefert. Bis Mitte März erwartet die Landesregierung rund 460 000 Impfdosen des Herstellers.

Seit Montag dürfen nun auch Menschen aus der zweiten Priorisierungsgruppe mit dem neuen Impfstoff geimpft werden. Dazu gehören etwa viele medizinische Beschäftigte und auch Lehrkräfte und Erzieherinnen - allerdings nur, wenn sie zwischen 18 und 64 sind. "Wir stellen dementsprechend eine stark gestiegene Nachfrage nach Terminen fest", hieß es aus dem Ministerium. Der Impfstoff war in die Kritik geraten, unter anderem weil Daten zur Wirkung bei Älteren fehlen.

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